Führendes Monopol im Revier
RAG-Stiftung: Kurs auf Kriegswirtschaft
Die RAG-Stiftung (ehemals Ruhrkohle AG) gibt sich als sozial und kulturell engagiertes Unternehmen. Ihr einziger Zweck bestehe darin, selbstlos die Ewigkeitslasten des Bergbaus zu tragen.
Auf dem Tribunal „Gegen die verbrannte Erde der RAG“ am Wochenende wird es dazu viele neue Argumente geben: "Wir klagen an - die Politik der verbrannten Erde der RAG".
Die RAG-Stiftung ist längst zum führenden Monopol im Revier geworden. Die Kapitalistenpresse spricht offener von der „unheimlichen Macht an der Ruhr“ (Capital) oder dem „Ruhr-Konzern Nr. 1“ (Manager Magazin). Sie gibt sich aber auch als wunderbarer Friedensförderer aus. So lobt sie sich selbst dafür, dass der Vorstandsvorsitzende im Chemiepark Marl die Aufstellung von „Friedenspfählen“ gefordert hat. Dort stünde nun „Möge Frieden auf Erden sein” in acht Sprachen: Deutsch, Türkisch, Englisch, Arabisch, Französisch, Niederländisch, Spanisch und Italienisch.“ Klasse!
Dabei will sie künftig direkt in die Hochrüstung investieren. Sie plant eine Beteiligung am Börsengang von TKMS, der Marinesparte von ThyssenKrupp. Auf Aktionärsseiten liest man: „'Investitionen in Rüstungsunternehmen schließe die Stiftung grundsätzlich nicht aus'“, sagte ihr Finanzvorstand Jürgen Rupp. Andere Berichte werden deutlicher: „RAG-Stiftung will Beteiligung an TKMS prüfen“.
Die Ausgründung von TKMS ist ein Kernbestandteil der Umstellung der Stahlindustrie auf Kriegswirtschaft. Da will die RAG-Stiftung nicht außen vor stehen, sondern die Kriegsvorbereitung unterstützen und dabei maximal Profite herausholen. Welche Heuchler!