Anmerkung zu "Engels und die Politik der verbrannten Erde"
Kleine Änderung mit Sprengkraft
Die dritte Änderung des Landesentwicklungsplanes NRW wird gerade verhandelt und soll nächstes Jahr zur Entscheidung kommen. Federführend dafür ist das NRW-Wirtschaftsministerium unter Ministerin Mona Neubaur (Grüne).
Der Autor des gestrigen Artikels "Engels und die Politik der verbrannten Erde" zitiert Friedrich Engels, der schon im 19. Jahrhundert nachwies, wie Zersiedelung und Vergiftung von Böden quasi zur DNA des Kapitalismus gehört.
Dies zeigt auch ein Blick auf die heutige Situation im einst hochindustrialisierten Ruhrgebiet. Aber genau diese Praxis, nach Jahrzehnten der Ausbeutung von Mensch und Natur, der Vergiftung und Auslaugung der Böden, der Bodenversiegelung soll nun in eine verbindliche landesweite Verordnung gegossen werden. Die dritte Änderung des Entwurfs des Landesentwicklungsplans NRW sieht vor, dass künftig Industriebrachen oder Gebiete mit hohem Bestand an abbruchreifen Bauten von den Kommunen nicht mehr in die Kontingente verfügbaren Baulands eingerechnet werden müssen.
Kommunen müssten dann auf der grünen Wiese Tausende Hektar Gewerbe- und Industrieflächen neu ausweisen, so Thomas Krämerkämper, Vize-Landesvorsitzender des BUND. Der Zersiedelung der Landschaft wird Vorschub geleistet. Dagegen erheben bereits verschiedene Naturschutzverbände entschieden Protest, nachdem der BUND bereits 2024 erfolgreich gegen den ersten Entwurf des Landesentwicklungsplans vor Gericht gezogen war.
Quelle: Rheinische Post, 15.8.25