Im französischen Department Aude
Größter Waldbrand seit 50 Jahren
Seit Wochen wüten Waldbrände in Südeuropa, in Griechenland, Spanien, Portugal und in Frankreich. Ein verheerender Brand zerstörte im August weite Flächen in Südfrankreich.
Im Department Aude verbrannten in den Corbieres 17 000 ha Wald bzw. Weinberg in 28 Stunden. Eine Frau starb in den Flammen, mehrere Menschen wurden schwer verletzt. Ob von der Weinernte 2025 überhaupt etwas verwertet werden kann, ist eine offene Frage. Ein Feuerwehrmann, der seit 1987 im Dienst ist, sagt, dass er noch kein Feuer von einer derartigen Intensität und schnellen Ausbreitung gesehen hat.
Dabei spielten verschiedene Faktoren eine Rolle. Die letzten zwei Jahre blieben Niederschläge weitgehend aus, was eine extreme Trockenheit bewirkte. Bei Temperaturen von über 30 Grad und einer sehr trockenen Luft sorgten Winde von 65 Km/h für eine schnelle Ausbreitung. Trotz massiven Feuerwehreinsätzen war es schwer, den Brand unter Kontrolle zu bringen. Die Winde ließen die Flammen an schon gelöschten Stellen wieder auflodern.
Die EU förderte die Stilllegung der Weinanbauflächen. 5000 Hektar wurden aufgegeben. Während Weinberge die Ausbreitung bremsen, wirkt die Machia auf den stillgelegten Flächen als Brandbeschleuniger. Waldbrände einer neuen Qualität, was Wucht, Ausbreitung und Geschwindigkeit betrifft, werden als „extrem“ bezeichnet. Die Vernichtung von 10.000 ha in 12 Stunden kennzeichnet eine extrem schnelle Ausbreitung. Solche Brände werden zur Norm im Mittelmeerraum. 2000 Feuerwehrleute und 130 Löschflugzeuge, Hubschrauber etc. waren im Einsatz und konnten die Vernichtung von 17.000 Hektar nicht verhindern. Experten sagen, dass viel größeres Gewicht auf die Vorsorgemaßnahmen gelegt werden müsste.
Dieses Jahr wurden in Frankreich bis jetzt 30.000 ha Wald verbrannt. Das Dreifache der Fläche, die durchschnittlich früher in diesem Zeitraum vernichtet wurde. Feuer, die mehr als 10.000 ha vernichten, sind keine Ausnahme mehr, sondern werden zur Norm. Das ist Folge der beschleunigten Erderhitzung als Bestandteil der begonnenen Klimakatastrophe. Auch die sogenannten Risiko-Perioden werden immer länger, während man früher von einigen kritischen Tagen oder Wochen sprach. Und die geographische Ausbreitung beschränkt sich nicht mehr auf den Mittelmeerraum und die Landes (Atlantikküste); das waren die traditionellen Waldbrandgebiete.
Der Faschist Sebastian Chenu (Rassemblement National - RN) bezeichnet demagogisch die Entwicklung als Folge der Ideen einer unfähigen Regierung. Diese Leute versuchen sich demagogisch als Vertreter der kleinen Bauern und Winzer darzustellen. Dabei sind sie es, die nicht nur die Klimakatastrophe leugnen, sondern diese im Interesse u.a. der Öl-uUnd Gasmonopole, auf deren Soldlisten sie stehen, noch beschleunigen. Ihr Programm ist die Beseitigung aller umweltpolitischen Hemmnisse, die dem Maximalprofit hinderlich sind. „Drill, Drill, Drill“ (bohren nach Öl und Gas) ist die Denkweise von Trump und Co.
- Die kleinen und mittleren Bauern und Winzer müssen entschädigt, ihr Beitrag für die Kultivierung der Landschaft gefördert werden!
- Keine Subventionen für die Großagrarier!
- Kampf der Abwälzung der Lasten der globalen Umweltkatastrophe auf die Arbeiterklasse und die breiten Massen!
- Kampf zur Abmilderung der begonnenen globalen Klimakatastrophe!
Siehe Leitlinien für ein erweitertes Kampfprogramm der Sofort- und Schutzmaßnahmen gegen die globale Umweltkatastrophe, Ergänzungsband zum "Katastrophenalarm!" S. 449)
Die ungezügelte Ausbreitung von Waldbränden zählt nach Einschätzung der MLPD zu den neuen Hauptfaktoren der globalen Umweltkatastrophe:
Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen
Kapitel VII, B12, Seite 403ff
469 Seiten
29 €