Lateinamerika
Gigantisches Eisenbahnprojekt zwischen Atlantik und Pazifik
"Eine neue kontinentale Arterie entsteht" schwärmen die Befürworter eines gigantischen Eisenbahnprojekts in Südamerika: den "Tren bioceánico" soll den Atlantik von Brasilien mit dem Pazifik in Peru über 4500 Km verbinden.
Der Panama-Kanal könnte damit als Transportweg umgangen werden. Die Finanzierung plant China als Teil der "neuen Seidenstraße" in Zusammenarbeit vor allem mit Brasilien. Beide Staaten bekräftigten beim BRICS-Treffen im Juli das Bauvorhaben; mindestens 50 Milliarden Dollar fließen aus China dafür.
Mit den Regierungen von Peru, Bolivien und Paraguay ist der Plan schon länger abgesprochen. In Peru soll der 2024 eröffnete Containerhafen von Chancay, der zu 60% in Hand des chinesischen Konzerns Cosco ist, die Verschiffung von Produkten vor allem aus Brasilien direkt nach China lösen (und umgekehrt). Allerdings ist der Bau nicht nur technisch enorm schwierig, über die Gipfel der Anden, durch Wüsten und den Amazonas-Urwald. Er würde ungeheure Umweltzerstörungen zur Folge haben, insbesondere eine Schneise durch Naturschutzgebiete im Regenwald. Er stößt daher auf entschiedenen Widerspruch besonders der indigenen Völker und von Umweltschutzbewegungen.
Revolutionäre und Antiimperialisten decken auf, dass China damit sozialimperialistische Weltherrschafts-Interessen verfolgt, die als großzügiges "Entwicklungsprojekt" getarnt sind. Gleichzeitig will vor allem das neuimperialistische Brasilien dabei seine Stellung ausbauen; andere Monopole wollen ebenfalls Profit daraus schlagen. Pikanterweise hatten bereits 2015 deutsche und schweizer Konzerne einen solchen Eisenbahnbau vorgeschlagen, den Zuschlag aber bekam China.
Das Ringen um Vorherrschaft im Weltmaßstab geht weiter. Auch beim Bioceánico quer durch Südamerika ist das letzte Wort nicht gesprochen. Die Volksmassen, Arbeiter, Bauern, Ureinwohner kämpfen um ihre Rechte und werden nicht stillschweigend die verheerenden Folgen dieses imperialistischen Projekts tragen.
Wer aus erster Hand mehr über die Situation in Lateinamerika und die Perspektive der Kämpfe erfahren und Lateinamerika mit allen Sinnen erleben will, ist herzlich eingeladen zum Highlight "Internationalismus Live" am kommenden Sonntag, dem 31. August in Gelsenkirchen.
Bei ihrer kürzlichen Reise nach Lateinamerika konnten die Parteivorsitzende der MLPD, Gabi Fechtner, und ihre Delegation sich in Peru, Argentinien, Uruguay, Brasilien und Mexiko einen Eindruck verschaffen über den wachsenden Widerstand. Es gibt wichtige Schritte in der Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg. Dabei sind natürlich viele Fragen zu klären.
Bei der Veranstaltung "Lateinamerika in Aufruhr" mit Gabi Fechtner am 31. August, Einlass ab 10.30 in der Horster Mitte erwarten uns spannende Berichte mit Fotos über die Länder, über Leben und Kampf der Massen. Natürlich gibt es auch eine Diskussion. Freut Euch auf kulinarische Köstlichkeiten aus Südamerika, Lieder, Produkte und Kunsthandwerk aus den Ländern, dazu lateinamerikanische Lebensfreude mit Musik und Tanz bis in den Nachmittag!
Nicht verpassen: Dieser Sonntag wird ein Highlight für Jung und Alt!