Rezension Revolutionärer Weg 39

Rezension Revolutionärer Weg 39

Proletarische gegen bürgerliche Pädagogik

Auf der Webseite des theoretischen Organs der MLPD, des Revolutionären Weg, hat die Redaktion gestern eine neue Rezension veröffentlicht: "Eine marxistisch-leninistische Einordnung des Kapitels 'Der Drahtseilakt der bürgerlichen Pädagogik' zum Buch von Stefan Engel und Monika Gärtner-Engel 'Die Krise der bürgerlichen Gesellschaftswissenschaften, der Religion und der Kultur'".

Proletarische gegen bürgerliche Pädagogik
Stefan Engel im Gespräch mit Jugendlichen (rf-foto)

Die Rezension hat ein Jugendlicher geschrieben, der gerade eine Ausbildung zum Erzieher und ein Praktikum im Kindergarten macht. Er beschäftigt sich schon länger mit Fragen der Erziehung und proletarischen Schriften dazu.

Hier ein Auszug aus der Rezension

In Kapitel 2.4. des aktuellen Buches der MLPD wird die Entwicklung der bürgerlichen Pädagogik sehr anschaulich und treffend analysiert. Es zeigt sich: Erziehung und Bildung sind nie neutral, sie stehen immer im Dienst einer Klasse. Entweder bereiten sie die Jugend auf revolutionäre Veränderung vor, oder sie machen sie gefügig für die bestehenden Verhältnisse.

 

Die bürgerliche Pädagogik war einst fortschrittlich, im Vergleich zur Prügelpädagogik der Feudalzeit. Doch heute ist sie vor allem ein Instrument zur Formung des »idealen« Arbeitskraft-Untertanen im Kapitalismus. Das bringt Lenin auf den Punkt, dass »es den Kapitalisten nur darauf ankam, gefügige und gedrillte Arbeiter zu dressieren.«

Die Krise der bürgerlichen Gesellschaftswissenschaften, der Religion und der Kultur

202 Seiten

19 €

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Mit dem Ausbau der Sozialpädagogik und Sozialarbeit wurde ab den 1970er Jahren eine scheinbare »Reform« eingeleitet, die in Wirklichkeit das Ziel hatte, die Rebellion der Jugend in systemtreue Bahnen zu lenken. So entstand ein System der scheinbaren »Freiheit«, das in Wirklichkeit die Jugend in die kapitalistische Anpassung drückt. Zu Recht kritisiert das Kapitel die sogenannten »antiautoritären« Konzepte, welche den Kindern keine Orientierung mehr geben. Sie fördern Ich-Bezogenheit, Unsicherheit und fehlende Bereitschaft zur Verantwortung. Das Kapitel entlarvt dies als das, was es ist: eine Strategie der Herrschenden, um der Jugend den Weg zu revolutionärem Denken zu verbauen.

 

Anton Makarenko, einer der bedeutendsten proletarischen Pädagogen, stellte klar: »Ich fordere dich, weil ich dich achte.« Hier zeigt sich der Unterschied zwischenm kapitalistischer Bevormundung und proletarischer Erziehung: Die proletarische Pädagogik stellt Forderungen, weil sie dem jungen Menschen Vertrauen schenkt, in seine Kraft, sich zu entwickeln und Verantwortung zu übernehmen.

 

Auch Lew Wygotski, ein sowjetische Kinderpsychologe, betonte: »Die Erziehung muss das Kind in die Lage versetzen, an der Welt bewusst teilzunehmen – durch Tätigkeit und Auseinandersetzung.« Eine Erziehung ohne Anleitung, ohne gemeinsame Werte und Ziele ist keine Befreiung – sondern Verwahrlosung. ...

 

Besonders positiv ist, dass das Kapitel aufzeigt, was die Alternative ist: eine proletarische Erziehung, die die Jugend vorbereitet auf den bewussten Kampf um eine befreite Gesellschaft. »Die Lebensschule der proletarischen Denkweise unter der Jugend bedarf der Pädagogik und damit weltanschaulicher Prägung, statt nur ein politisches Programm oder praktische Aktivitäten zu entwickeln.« (Kapitel 2.4, S. 86)

 

Ungekürzt steht die Rezension hier auf der Webseite des Revolutionären Weg zur Verfügung. Jeden Freitag gibt es dort einen neuen Text - immer einen Besuch wert!