Gegen unzumutbare Arbeitsbedingungen
Spanisches Ryanair-Bodenpersonal streikt
Die spanische Gewerkschaft UGT hat das Bodenpersonal der Ryanair-Tochter Azul Handling aufgerufen, die Arbeit niederzulegen.
Bis Jahresende soll es wiederkehrende Streiks des Bodenpersonals geben: jeden Mittwoch, jeden Freitag und den den Wochenenden. Der erste dieser Streiks fand am Freitag, dem 15. August statt, mitten in der sommerlichen Hauptsaison. Betroffen sind alle Ryanair-Standorte in Spanien, darunter die großen Flughäfen in Madrid, Barcelona, Malaga und Palma de Mallorca.
Die Beschäftigten fordern bessere Arbeitsbedingungen und höhere Gehälter. Ab Samstag hat auch das Handling-Unternehmen Menzies, das für mehrere Fluglinien arbeitet, Streiks an den Wochenenden bis Ende August angekündigt.
Bei Streiks in Spanien gibt es eine gesetzliche Verpflichtung für eine Mindestversorgung. Die Gewerkschaft UGT warf der Leitung von Azul Handling zudem Verstöße gegen das Streikrecht vor.
Während Ryanair im ersten Quartal 2025 einen Rekordgewinn von 820 Millionen Euro einfährt – ein Plus von 128 % gegenüber dem Vorjahr – schuften die Mitarbeiter von Azul Handling unter unzumutbaren Bedingungen. Unbezahlte Überstunden, Druck zur Mehrarbeit, Sanktionen bei Krankheit und die systematische Behinderung gewerkschaftlicher Arbeit sind keine Einzelfälle. Das ZDF-Auslandsjournal strahlte vor ein paar Tagen einen Film über die hanebüchenen Arbeitsbedingungen von Flugbegleiterinnen und -begleitern aus. Er beruht auf der Recherche eines französischen Journalisten. Sprechen konnte er fast nur mit ehemaligen Beschäftigten.