Neukirchen-Vluyn
Linkstrend schlägt AfD aus dem Feld
Die Kommunalwahlen stehen bei uns im Zeichen einer verstärkten Polarisierung. Sowohl die AfD als auch die Linkspartei versprechen sich vom Bundestrend eine Starthilfe.
Die AfD hatte bei den Bundestagswahlen in drei von 19 Stimmbezirken die absolute Mehrheit errungen. Dies waren Gebiete, wo die Systemkritik und damit die Polarisierung am ausgeprägtesten sind. Und zwar mit einer hohen Konzentration von Bergarbeitern und einem langjährigen Einfluss des Kommunalwahlbündnisses NV AUF geht’s (mehr dazu hier).
2020 war ihr Versuch, mit der Gründung einer Ortsgruppe zu den Kommunalwahlen anzutreten, jämmerlich gescheitert.
Seit 2015 hatten MLPD und NV AUF geht’s – auch im Stadtrat – mit einer Kampagne zur Willkommenskultur für Flüchtlinge und einer breiten antifaschistischen Arbeit den Linkstrend befördert. Die paar namentlich geouteten AfD-Kandidaten trauten sich 2020 aufgrund des massiven Gegenwinds nicht an die Öffentlichkeit.
Sie konnten die Wahlversammlung nur unter falschem Namen abhalten und verschwanden sang- und klanglos für Jahre von der Bildfläche. Das Blatt sollte sich jetzt mit der allgemeinen Rechtsentwicklung wenden.
Auch die örtliche CDU versucht, auf der Welle der Law-and-Order-Stimmungsmache Einfluss zu gewinnen.
Trotz massiver Unterstützung aus Moers und Krefeld und aus dem Kreis, der die Parole ausgegeben hatte, alle Kommunen am Niederrhein zu erobern, machte die AfD in Neukirchen-Vluyn erneut keinen Stich. Während sie in den Nachbarkommunen wie Kamp-Lintfort oder Rheurdt, jeweils gerade sechs Wahlkreise mit Kandidaten besetzen konnte, musste der Kreisvorsitzende Ludwig Hahn öffentlich bekennen, dass sie in Neukirchen-Vluyn „viel zu wenige Mitglieder“ gewonnen hätten, um zu kandidieren.
Im Unterschied dazu konnte die Linkspartei unter Anleitung der Moerser Genossen aus dem Stand alle Wahlkreise mit jungen Kandidatinnen und Kandidaten besetzen. Auch wenn sie noch kaum politische Erfahrungen mitbringen, ist ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit entscheidend für die Stärkung der Aktionseinheit im Kampf gegen die Abwälzung der Krisenlasten, Kriegsgefahr und Umweltkatastrophen.
Die SPD hat mit den Grünen einen gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten aufgestellt und passt sich mit der öffentlichen Werbung mit dem 1.-Mai-Plakat der MLPD dem Linkstrend an.
NV AUF geht’s lehnt weiterhin das ängstliche Wegducken und die Parole „Bloß nicht über die AfD reden“ ab. Sie stellte die Kundgebung am 8. Mai unter die Losung „Wehret den Anfängen“ und hält jede Entwarnung hinsichtlich der faschistischen Gefahr für fehl am Platz. Mit einer Mischung aus erfahrenen und jungen Kandidaten und Kandidatinnen nehmen wir die Verursacher der Politik der verbrannten Erde im Kampf um eine lebenswerte Zukunft ins Visier.