Rostock
Hanse-Sail: Nein zur wachsenden Militarisierung!
Vor dem Eingang des Marinestützpunkts Hohe Düne protestierten das Rostocker Friedensbündnis und die MLPD gegen die zunehmende Militarisierung der Hanse Sail. Sich volksverbunden gebend, warb die Marine für den Kriegsdienst, vom Alltag und Leben an Bord bis hin zur modernsten Technik.
In Warnemünde machte am Passagierkai dieses Jahr statt des Marineschulschiffs „Gorch Fock“ erstmals unübersehbar das graue Ungetüm der 150 Meter langen Fregatte „Nordrhein-Westfalen“, eines der größten deutschen Kriegsschiffe, fest. Neben ihr wirkte der fast 130 Jahre alte französische Großsegler „Belem“ mit gerade mal 58 Metern ziemlich klein. Als ob es zum Normalsten der Welt gehört, dass solche Kriegsschiffe beim größten Traditionsseglertreffen der Welt mit dabei sind!
Auf einem großen Werbeplakat hieß es: „Ihr Leben ist bunt und abwechslungsreich. Ihr neuer Job ist es auch!“ „Kriegstüchtigkeit“ – eine „bunte und abwechslungsreiche“ spannende Sache? Entsprechend wurde unter dem Motto „Bundeswehr zum Anfassen“ zum „Open Ship“ mit Vorführungen wie Flugbetrieb, Seenotrettung, Tauchen, Boarding usw. eingeladen. Bundeswehrbusse organisierten einen kostenlosen Shuttle. Auch die Luftwaffe präsentierte sich mit ihrem Flugabwehrsystem Patriot, und das Heer führte die Panzerhaubitze 2000 vor.
Unsere Protestaktion gegen diese zunehmende Militarisierung und Bundeswehrwerbung wurde von etlichen Besuchern begrüßt, polarisierte aber auch stark, da „wir“ uns ja verteidigen müssen. Mehrfach wurde unser Transparent gegen die immer gefährlicheren Waffenlieferungen in die Ukraine begrüßt. Wir machten deutlich, dass mit der massiven, milliardenschweren Hochrüstung zur „Kriegstauglichkeit“ ein neuer Weltkrieg vorbereitet wird und dass diese keineswegs der „Verteidigung“ dient. Denn dafür sind keine Panzer, neue Mittelstreckenraketen und atomwaffenfähige F-35-Tarnkappenbomber notwendig. Unser Motto ist: Arbeiter schießen nicht auf Arbeiter!