Radevormwald
Antifaschismus: Auf die Leute vertrauen!
Am vergangenen Mittwoch hatte die AfD ihren faschistischen Landratskandidaten Jürgen Braun nach Radevormwald eingeladen. Das hatte sie erst am Montagabend bekannt gemacht, so dass das antifaschistische Bündnis "Runder Tisch gegen Rechts" unter Zeitdruck geriet.
Auch der jetzige AfD-Fraktionsvorsitzende in Radevormwald, Udo Schäfer, der früher schon als Fraktionsvorsitzender von "pro NRW" und "pro Deutschland" im Stadtrat saß, würde vor Ort sein.
"Natürlich gibt die AfD solche Informationen so kurzfristig wie möglich heraus, denn sie fürchtet nicht zu Unrecht, dass Demokratinnen und Demokraten Gegenaktionen organisieren." stellte der Vorstand noch am Dienstag fest. "Allerdings sind wir, weil unsere Verantwortlichen allesamt einer Lohnarbeit nachgehen, tatsächlich nicht in der Lage, dieses Mal so kurzfristig, in unter 24 Stunden, eine Kundgebung unter der Woche zu organisieren." Was also tun?
"Eilmeldung an alle!"
Der Vorstand entschied, sofort eine Eilmeldung über alle dem Runden Tisch zur Verfügung stehenden Verteiler und Kanäle heraus zu geben: "Wir gehen davon aus, dass auch spontan anständige, demokratisch gesinnte Radevormwalderinnen und Radevormwalder diesen Faschisten angemessen in unserer Stadt begrüßen wollen werden - also bitten wir alle Empfängerinnen und Empfänger unserer Nachrichten darum, die Information weiter zu verbreiten!" hieß es darin.
So kam es dann auch - am nächsten Morgen klingelte das Telefon, es meldete sich eine junge Stimme: "Wir kommen mit Schildern zum Marktplatz!" Auf die Information des Runden Tisches hin fand sich eine Gruppe zusammen, um den Infostand der AfD nicht unerwidert und ungestört in Radevormwald stattfinden zu lassen. Sie stellte sich den Faschisten spontan gegenüber und zeigte dabei im wörtlichen Sinn mutig Gesicht!
Der Vorstand des Runden Tisches dankt den Teilnehmern dieser spontanen Aktion: "Wir sind sehr froh, dass Ihr ein klares Zeichen gesetzt haben: Wo immer und wann immer die faschistische AfD auftaucht, da wird es antifaschistischen Protest geben! Euer Engagement zeigt auch wieder eindrucksvoll, dass man sich auf die Leute verlassen kann. Der Kampf gegen den modernen Faschismus der AfD ist vielen, vielen Menschen ein aufrichtiges und ernsthaftes Anliegen. Wir sind mehr!"