Pressemitteilung zur 534. Saarbrücker Montagsdemo

Pressemitteilung zur 534. Saarbrücker Montagsdemo

Montagsdemonstrierer sind beherzt

Von der Saarbrücker Montagsdemo berichtet Sabine Fricker:

Von Sabine Fricker

Montagsdemonstrierer sind beherzt. Und Saarbrückerinnen bzw. Saarbrücker auch. Das bewiesen sie am 4. August bei der Aufstellung zur „534.“:

 

Direkt bei der Europa-Galerie hörte man durch geöffnete Fenster einer Wohnung laute Schreie – und sah Handgemenge. Häusliche Gewalt. Während ein Montagsdemonstrierer die Polizei herbeirief, begann ein weiterer, laut zu protestieren: „Lass die Frau in Ruhe da oben!“ – und die vielen Leute auf dem belebten Platz fielen in das Rufen ein. Der Mann staunte nicht schlecht, als er sich in Handschellen wiederfand, nachdem er erbost heruntergekommen war: „Ich darf wohl noch mit meiner Frau reden, das geht keinen was an.“

 

Etwas verspätet ging die Demo los. Am offenen Mikro kam heute die aktuelle widerliche Stimmungsmache gegen Bürgergeld-Betroffene auf den Tisch. "Wenn die ZF wirklich 14.000 oder mehr Arbeitsplätze bundesweit vernichten kann, wenn wir das zulassen, dann bekommen diese Leute doch keine andere Arbeit mehr. Nach einem Jahr sind sie dann bei ‚Hartz IV‘ gelandet. Und das in allen anderen Bereichen auch. Der Staat stellt sich genau auf diese Situation ein: Hunderttausende Arbeitslose mehr, die auf Sozialleistungen angewiesen sind, das geht ins Geld. Da muss gekürzt werden und da muss vorher gehetzt werden“, sagte ein Mann.

 

Ein anderer Redner stellte einen größeren Zusammenhang her. „Nun wird das Thema Bürgergeld von Politikern und in Medien wieder rauf und runter geredet, Spaltungsversuche gegen ukrainische Geflüchtete probiert, dann bisschen relativiert, dann wieder neue Vorstöße unternommen. Genau wie bei den Renten. Genau wie bei den Arbeitsplätzen. Wir müssen uns darüber bewusst werden, dass das alles auf einen Angriff auf uns alle hinausläuft. ALLES wird umgestellt auf Kriegswirtschaft, dem wird alles untergeordnet. Dem müssen wir uns entgegenstellen.“

 

Bekanntgegeben wurde, dass es am 1. September, dem Antikriegstag, verschiedene gemeinsame Aktionen von Montagsdemo, Friedensnetz, Parteien und Gewerkschaften geben soll. Um 15 Uhr geht’s gemeinsam los mit der Montagsdemo bei der Europa-Galerie, dann folgt die Fahrraddemo nach Völklingen zum antifaschistischen Mahnmal, wo die Schlusskundgebung des DGB stattfindet. Vorbereitungsgruppe ist am kommenden Donnerstag, 7. August, im „Jederman“, abends dann im Kreis des Friedensnetzes.