Antifaschismus/Automobilindustrie

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Faschistisches „Zentrum“ klagt auf Betriebszugang bei VW

„Zentrum“, die Vorfeldorganisation der AfD in den Betrieben klagt vor dem Arbeitsgericht Braunschweig auf Zugang zur VW-Tochter Volkswagen Group Services am Standort Isenbüttel im Landkreis Gifhorn. „Zentrum, das sich selbst als "alternative Gewerkschaft" bezeichnet, will dort gewerkschaftliche Vertrauensleute wählen lassen. Dafür verlangt die Organisation Zugang zum Betrieb, um für die Abstimmung zu werben, Informationsmaterial zu verteilen und die Wahl durchzuführen.“¹

Von wb
Faschistisches „Zentrum“ klagt auf Betriebszugang bei VW
Auch den Faschisten ist die Bedeutung der Arbeiterklasse voll bewusst, weswegen sie ihre Demagogie auch in den Betrieben entfalten wollen. (Bild: Andrea De Santis; Lizenz: Unsplash)

VW lehnt dies mit einer eher formalen Begründung ab, nach der der „Verein keine in dem Betrieb vertretene tariffähige Gewerkschaft“ sei und das Zentrum keine Mitglieder im Betrieb habe. Die Vertreter von Zentrum legten daraufhin eine Mitgliederliste von gerademal sechs Beschäftigten vor – soviel zur Realität ihrer großkotzigen Prahlerei, zumindest was ihren Einfluss außerhalb des Mercedes-Werk Stuttgart-Untertürkheim angeht. Am 21. August soll das Gerichtsurteil gefällt und bekannt gegeben werden.

 

Selbst wenn „Zentrum“ und ihr faschistischer Frontmann Oliver Hilburger mit ihrer Klage nicht durchkommen sollte, zeigt dieser Vorgang, dass „Zentrum“ ständig seinen Weg weiter verfolgt, einen Fuß bei VW und weiteren Großbetrieben hineinzubekommen. Deshalb müssen sich insbesondere die aktiven Gewerkschafter darauf einstellen, dass bei den Betriebsratswahlen im Frühjahr 2026 „alternative Listen“ antreten werden, die für die AfD-Politik stehen und mit „Zentrum“ verbandelt sind.

 

Diese braune Demagogen setzen an den wachsenden Zukunftsängsten der Kolleginnen und Kollegen, sowie Kritik am Co-Management der IG Metall und ihrer Betriebsratsführungen an. So heißt es auf ihrer Homepage: „Wenn es in 'Eurer' Firma bereits einen Betriebsrat gibt, dieser jedoch überwiegend aus Mitgliedern einer DGB-Gewerkschaft besteht, solltet Ihr ebenfalls tätig werden. Denn nicht selten agieren die DGB-Gewerkschaften in einer Art Symbiose mit der Arbeitgeberseite zum Nachteil der Belegschaft.“²

 

„Zentrum“ geht es dabei aber nicht um die Stärkung der Gewerkschaften als Kampforganisation. Ihr „Ziel sei es, die Mitgliederzahl der "Altgewerkschaften" in den kommenden Jahren zu halbieren“ wie ihr Personalrat Jens Keller bei der Eröffnung des neuen Regionalbüros "Zentrum Nord" sagt.² Nutznießer ist das Großkapital, das seinen Generalangriff kampflos durchpeitschen will. Und Metaller bei Mercedes in Untertürkheim machen die Erfahrung, dass die Zentrums-Betriebsräte einzelne Kollegen bei der Auseinandersetzung mit dem Konzern unterstützen, um diese auf ihre Seite zu ziehen; „bei Tarifkämpfen oder im Widerstand gegen die Angriffe vom Vorstand sieht man 'Zentrum' nichts“; vielmehr machen diese oft Stimmung dagegen.

 

Sorgen wir in der Gewerkschafts – und Kleinarbeit in den Abteilungen dafür, dass „Zentrum“ nicht weiter Fuß in den Großbetrieben fassen kann! Helfen wir den von der AfD beeinflussten Kolleginnen und Kollegen, die Demagogie dieser faschistischen Kräfte zu durchschauen und sich gemeinsam gegen die akut faschistische Gefahr zusammen zu schließen!