Gabi Fechtner besucht Rebell und ROTFÜCHSE

Gabi Fechtner besucht Rebell und ROTFÜCHSE

Ein Buch über Kultur auf dem Sommercamp?

Auf dem Sommercamp des Jugendverbands REBELL und der Kinderorganisation ROTFÜCHSE, das aktuell im Ferienpark Thüringer Wald in Truckenthal stattfindet und gerade in die zweite Woche gestartet ist, hat es schon lange Tradition, dass die Parteivorsitzende der MLPD, Gabi Fechtner, einen Workshop zu einem bestimmten Thema der politischen Arbeit macht.

Korrespondenz
Ein Buch über Kultur auf dem Sommercamp?
Gabi Fechtner auf dem Sommercamp (rf-foto)

Warum ging es diesmal ausgerechnet um die Krise der Gesellschaftswissenschaften, der Religion und Kultur? 


Gabi Fechtner hat aufgeworfen, dass sich viele bestimmt wundern, warum wir nicht „brisantere“ Themen wie die wachsende Gefahr eines Dritten Weltkriegs oder drohenden Faschismus behandeln.

 

In der Diskussion wurde deutlich, dass wir uns nicht nur mit rein politischen Fragen auseinandersetzen sollten, sondern alle Lebensfragen der Menschen betrachten müssen. „Im Sozialismus steht der Mensch im Mittelpunkt“ - so fasste es Gabi nochmal zusammen.


Der Workshop dient dazu unsere Arbeit auf dem Sommercamp und vor Ort zu verbessern. Er richtet sich auch an Jugendliche, die sich sonst nicht tiefer mit Politik auseinandersetzen. Dazu gab es einen kurzen Vortrag mit lebendiger Diskussion und eine Phase mit verschiedenen Arbeitsgruppen.


Dabei gingen wir differenziert und flexibel vor. 

Ein gutes Beispiel war der Umgang mit der Pädagogik.

Schon Karl Marx behandelte im Kommunistischen Manifest den Vorwurf: „Die Kommunisten würden sich der Kindererziehung ermächtigen.“ Die Frage der Erziehung ist aber nicht klassenneutral. 

 

Kindererziehung haben sich nicht die Kommunisten ausgedacht. Im Kapitalismus bestimmen die Herrschenden, wie Kinder und Jugendliche erzogen werden.


Das Thema ist wichtig, weil so ziemlich jeder in Kontakt mit Pädagogik kommt – durch die eigene Erziehung oder die seiner Geschwister, wie wir auf dem Sommercamp erziehen, bei der Arbeit in Schule oder Kita, im Sportverein, und und und… .


Beim Workshop haben wir darüber diskutiert, dass es in den 1960er-Jahren Fortschritte in der Erziehung gab. Es gab Proteste gegen den blinden Gehorsam, der damals in der Erziehung vorherrschend war. Gleichzeitig trat an die Stelle der Prügellehrer eine Erziehungsmethode, die das „Aushalten“ des Widersprüchlichen in der Gesellschaft propagiert. Damit wird sich mit dem Kapitalismus versöhnt. Diese Erziehung führt letztlich in eine Sackgasse, weil die Menschen orientierungslos gelassen werden.

 

Bei unserer Arbeit auf dem Sommercamp setzten wir auf Eigeninitiative und Persönlichkeitsentwicklung der Campteilnehmer, aber mit dem Ziel, die Gesellschaft zu verändern, statt sich nur daran anzupassen. Wir machen auch Urlaub und Erholung auf dem Sommercamp, aber finden uns nicht damit ab, dass es einen faschistischen Landrat von der AfD hier in Sonneberg gibt. Dafür fahren wir auch nach Sonneberg und arbeiten daran, die Leute für den antifaschistischen Kampf und für eine echte Perspektive zu gewinnen.

Genauso differenziert diskutierten wir auch Religion, Sprache, Sport und Musik.

In verschiedenen Arbeitsgruppen wurden zum Beispiel Liedtexte berühmter Rapper mit Texten von marxistisch-leninistischen Musikern verglichen. Oder untersucht, was der Inhalt der meistgesehenen TikToks ist und wie wir bisher auf TikTok arbeiten.

Ein Teilnehmer hat von der Diskussion um die Sprache zum Beispiel Folgendes mitgenommen:

„Aus der Arbeit mit der Arbeitsgruppe über die Sprache habe ich mitgenommen, wie wichtig die exakte Anwendung von Sprache ist - gerade für die Jugendarbeit. Denn das ist ein erster Schritt überhaupt in die Vereinheitlichung. Durch die differenzierte und bewusste Anwendung von Sprache kann auch erst ein grundsätzliches Verständnis über unsere Arbeit und ihrer Relevanz entstehen. Das ist auch für den Aufbau des Sozialismus essenziell.“