Engels-Demonstration Wuppertal
„Die Welt bebt – Friedrich Engels lebt!“
„Die Welt bebt – Friedrich Engels lebt!“ Unter diesem Motto versammelten sich zum zehnten Mal ca. 150 revolutionäre Kräfte anlässlich des 130. Todestages des größten Sohns der Stadt Wuppertal am Wuppertaler Hauptbahnhof.
Wie in den letzten Jahren waren ausschließlich Organisationen mit marxistisch-leninistischem Anspruch vertreten, wie BIR-KAR, R-J, Kommunistische Partei, MLPD etc.
Die ersten, vornehmlich jungen Redner würdigten Friedrich Engels nicht nur als Mitbegründer des Marxismus, sondern auch als großen Revolutionär und Internationalisten. Zu Recht verurteilten sie die Versuche der Stadt Wuppertal und opportunistischer Kräfte aus der Linkspartei, Friedrich Engels nur als Philosophen oder „Lebemann“ weichzuspülen. Sie betonten die Bedeutung seiner Lehren angesichts der heutigen chronischen Krisenhaftigkeit des imperialistischen Weltsystems mit sozialer Krise, Weltkriegsgefahr usw.
Als letzter Redner der Auftaktkundgebung sprach Helmut Böhmler für die MLPD. In einer frei vorgetragenen populären Rede betonte er wesentliche weltanschauliche Aspekte der Lehren von Friedrich Engels in Auseinandersetzung mit einer teilweise dogmatische Denkweise unter jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Als erster hat Engels die Arbeiterklasse nicht nur als leidende Klasse gekennzeichnet, sondern als einzige Klasse, die den Kapitalismus überwinden kann. Daher müssten Revolutionäre in die Betriebe gehen. Dafür gab es Beifall, vor allem aus den Reihen türkischstämmiger Genossen.
Die Losung „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“ bedeute heute auch, dass Revolutionäre keinerlei imperialistische Staaten wie China oder Russland unterstützen könnten, getreu der Losung: „Arbeiter schießen nicht auf Arbeiter“. Weiter betonte Böhmler die wegweisende Erkenntnis des doppelten Produktionsbegriffs, der die Produktion und Reproduktion des menschlichen Lebens als Einheit sieht – entgegen einer ökonomistischen Verfälschung der politischen Ökonomie des Marxismus-Leninismus.
Viel Beifall bekam er für die Schlussfolgerung, dass eine Befreiung im Sozialismus nur in Einheit mit der Befreiung der Frau möglich ist.
Abschließend verwies er gegen Tendenzen der Unterschätzung der gegenwärtigen globalen Umweltkatastrophe auf die grundlegende Erkenntnis von Marx und Engels, dass nicht nur die Arbeit, sondern auch die Natur Quelle des Reichtums ist und daher beide geschützt und von Ausbeutung befreit werden müssten. Unter viel Beifall beendete er seine Rede.
Anschließend zog die Demo mit unzähligen roten Fahnen und revolutionären Parolen durch die belebte Wuppertaler Innenstadt. „Ich war, ich bin, ich werde sein – die Revolution wird die Menschheit befreien!“ „Free, Free Palestine!“ Am häufigsten war „Hoch die internationale Solidarität!“ zu hören. Die Demo bewies das Potenzial revolutionärer Kräfte – aber auch den noch weiten Weg zu ihrer Vereinheitlichung und der Verbreitung solcher Aktivitäten.