80 Jahre Hiroshima und Nagasaki

80 Jahre Hiroshima und Nagasaki

Die Anwendung jeglicher atomarer Waffen verhindern!

Mit Ausstellungen, Gedenkveranstaltungen, Kundgebungen und Demonstrationen erinnern in Japan aber auch weltweit Millionen Menschen an den verheerenden Abwurf der ersten Atombomben vor 80 Jahren. „Nie wieder Hiroshima und Nagasaki“ und „Verbot aller atomaren Waffen“ sind zentrale Losungen.

Von dr
Die Anwendung jeglicher atomarer Waffen verhindern!
Nagasaki: An der Stelle, an der die Atombombe am 9. August um 11:02, drei Tage nach der Zerstörung Hiroshimas, gezündet wurde, wurde ein Denkmal errichtet. (RF-Foto)

Die erste Uran-Atombombe zerstörte am 6. August 1945 große Teile der Stadt Hiroshima. 200 000 Menschen starben sofort, Zehntausende nach qualvollem Leiden in den nächsten Jahren und Jahrzehnten. Nach Zündung einer Plutoniumbombe über der Stadt Nagasaki am 9. August starben sofort fast 74 000 Menschen, ca. 75 000 wurden verletzt und verstrahlt. Die Überlebenden („Hibakusha“) wurden diskriminiert und mussten sich mit Obdachlosigkeit, Krankheit und Armut alleine rumschlagen.

Der wahre Hintergrund der Bombardierung

Die gängige Begründung in der bürgerlichen Geschichtsschreibung, dass damit der Krieg mit Japan abrupt beendet werden sollte, um der US-Armee viele Tote zu ersparen, lenkt von den wahren Ursachen ab. Trotz starker militärischer Verluste im Pazifik waren es vor allem politische Gründe. Bereits im Februar 1945 verkündete die Sowjetunion, dass sie nach dem Sieg über Deutschland, Japan den Krieg erklären werde, was am 8. August geschah. Innerhalb von zwei Wochen eroberte sie die Mandschurei. Am 14. August kapitulierte Japan vor den Amerikanern und wurde von der US-Armee besetzt. Der Abwurf der Atombomben war ein eiskalt geplanter imperialistischer Akt, um Japan rechtzeitig ungeteilt unter die Herrschaft der USA zu zwingen. Mit ihrem Atomwaffenmonopol wollten die USA die damals noch sozialistische Sowjetunion einschüchtern und bereitete einen Atomkrieg gegen sie vor.¹

Die wachsende Gefahr eines atomaren Dritten Weltkrieges

Seit 1945 wurden über 2 000 Atomwaffen gezündet, meist auf Territorien indigener Völker, First Nations und ehemaligen Kolonien mit langfristigen gesundheitlichen, sozialen und ökologischen Folgen. Heute besitzen vor allem der US- und der russische Imperialismus den größten Teil der 12 331 Atomwaffen mit einer Zerstörungskraft von 146 605 Hiroshima-Bomben. Auch China, Großbritannien, Frankreich, Indien, Pakistan, Nordkorea und Israel rüsten atomar auf. Nach Angaben des Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI, gaben die neun Atomwaffenstaaten 2024 mehr als 100 Milliarden Dollar für Atomwaffen aus, ein Anstieg um 11 Prozent.

Schaffen Atomwaffen Frieden durch Abschreckung?

Atomwaffen werden als „friedenssichernd“ von den imperialistischen Regierungen verkauft. Angeblich soll die ständige Drohung mit Massenvernichtungswaffen und einem atomaren Gegenschlag, den Gegner abschrecken, diese einzusetzen. Die Realität in der Kubakrise 1962, die die Welt an den Rand eines Atomkrieges brachte, ebenso die Zuspitzung der Kriegsgefahr mit der Stationierung atomarer US-Mittelstreckenraketen in Europa Anfang der 1980er Jahre, überführte diese Doktrin als Lüge. Aktuell häufen sich die gefährlichen Drohungen zum Einsatz von Atomwaffen durch US-Präsident Donald Trump und den ehemaligen russischen Präsident Dimitri Medwedew. Auf Kuba hatte die sozialimperialistische Sowjetunion damals ihre Raketen stationiert. Direkt vor der Haustür der USA. Das war damals genauso ein Spiel mit dem atomaren Feuer wie heute die Drohung Trumps in Richtung neuimperialistisches Russland, Atom-U-Boote zu verlegen. Diese Situation kann sich ganz schnell aufschaukeln. Es braucht bloß ein einfaches Missverständnis, um einen atomaren Erstschlag und den darauf folgenden weltweiten Atomkrieg auszulösen. Die Gefahr ist enorm!

Nukleare Teilhabe der BRD – nein!

Zur Modernisierung des Luftwaffenstützpunktes Büchel in Rheinland-Pfalz investiert die Bundesregierung fast zwei Milliarden Euro. Dort lagern US-Atomwaffen, die Bundeswehrflugzeuge auf Ziele abwerfen sollen. Im Rahmen der Vorbereitung eines Dritten Weltkrieges fordern verschiedene imperialistische Kräfte auch europäische Atomwaffen. So will CDU-Fraktionschef Jens Spahn einen „Atomschutzschirm“ unter deutscher Führung.

Ein Atomkrieg kann und muss verhindert werden!

Die bis Mitte der 1950er-Jahre sozialistische Sowjetunion und das China Mao Zedongs entwickelten gegen die nukleare Erpressung durch die USA selbst Atomwaffen. Sie versprachen aber, diese nie zuerst einzusetzen. Jeder Atomwaffeneinsatz wäre eine humanitäre Katastrophe. „Auch heute wäre kein Gesundheitssystem in der Lage, mit den Folgen eines Atomschlags umzugehen. Wir Mediziner/innen würden euch auch heute nicht helfen können“, warnt Dr. Lars Pohlmeier, Co-Vorsitzender der Deutschen Sektion der internationalen Ärzte/innen für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW). Ein atomarer Dritter Weltkrieg kann die ganze Menschheit vernichten. Das kann nur eine weltumspannende aktive Widerstandsbewegung mit der Arbeiterklasse an der Spitze verhindern, indem sie die imperialistischen Regierungen zwingt, das Verbot und die Vernichtung aller ABC-Waffen durchzuführen. Die MLPD fördert aktiv den Aufbau der weltweiten Widerstandsfront. Sie ist aktiv beteiligt an der Konferenz Zimmerwald 2.0, die am 6. September stattfinden wird (mehr dazu hier), und sie wird sich an den zwei großen Friedensdemonstrationen am 3. Oktober in Berlin und Stuttgart beteiligen, die an diesem Tag dort stattfinden werden und zu denen auch die Bundesweite Montagsdemonstration mobilisiert. (Mehr dazu hier).