Bottrop
Zwischen Hanteln und Kabelzügen
Beim Training im Fitnessstudio läuft Musik und gerade kommen die Nachrichten. Konzernchefs seien im Kanzleramt und versprechen, 631 Milliarden Euro zu investieren. Ich denke laut: „Und woher haben sie das Geld?“ Kommt ein Ruf aus dem Raum zurück: „Bürgergeld und Abbau Soziales – so machen die das.“
Es entsteht ein kurzes Gespräch. Alice Weidel (AfD) äußert im Sommerinterview, dass Bürgergeld nur noch an Deutsche gezahlt werden soll, für sie heißt das: „An die, die eingezahlt haben“. Ja, was die verbreiten, sei nicht gut. Aber sie müssten doch behandelt werden wie jede andere Partei auch. Etwas später berichtet mir ein anderer Kollege, wie er über die Jahre mit schweren Wirbelsäulenschäden weder als schwerbehindert eingestuft wurde noch richtig behandelt wurde. Ein Schrank von einem Mann, der trainiert, um die Arbeit bis zur Rente durchzuhalten. Würdelos wird man behandelt, das ist ein System. Minuten später sagt er mir, dass die Syrer eine tausendfache Kriminalitätssteigerung hätten, die Afghanen auch. Ich schlucke.
Zu Hause denke ich nach: 1. Er hat nicht mehr gesagt, die AfD müsse zusammen mit der CDU in die Regierung, um sich „abzuarbeiten“. 2. In unserer Stadt sind von den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (also die, die einzahlen, ohne Minijobber) 40 Prozent Migranten. Konnte es wirklich sein, dass ihnen all die Jahre der komplette Bruttolohn ausgezahlt wurde? Wie sonst sollte man als Arbeiter „nicht einzahlen“?
Ich bin froh, dass ich in dieser kleinen Muckibude trainiere.