REBELL-Umfrage an der Uni Jena
Wie stehen die Studierenden zu Kriegsgefahr, Aufrüstung und Wehrpflicht?
Vor ein paar Tagen führte der Rebell Jena mit Unterstützung der MLPD eine Umfrage zum Thema Weltkriegsgefahr, Aufrüstung und Wehrpflicht an der Friedrich-Schiller-Universität durch. Wir sprachen einfach die Studierenden an, die auf dem Vorplatz der Uni herumsaßen.
Die imperialistischen Kriege, die auf der Welt toben, sind in den Köpfen der Studierenden sehr präsent: 100% gaben an, dass sie die aktuellen Entwicklungen verfolgen. 75% macht die Entwicklung, dass es immer mehr Kriege auf der Welt gibt, Sorgen und 63% sehen die Gefahr, dass ein Dritter Weltkrieg sich daraus entwickeln kann. Hier zeigt sich, dass die immer noch weit verbreitete Unterschätzung der Weltkriegsgefahr sich allmählich auflöst.
Danach fragten wir nach der Position der Studierenden zur Mega-Aufrüstung und Wiedereinführung der Wehrpflicht. 75% lehnen dies ab. Interessant ist, warum: ein Student schreibt „Es sind nicht unsere Kriege“, ein andere beruft sich auf den Jenaer Pazifisten Ole Nymoen „Krieg hatte schon immer negative Folgen“. Aber hier zeigt sich auch, wie die Argumente der deutschen Kriegstreiber unter den Studierenden wirken. Von den 25%, die Aufrüstung und Wehrpflicht nicht ablehnen und selbst manche von den 75%, die sie ablehnen, geben an, dass Deutschland aber schon eine Armee braucht, denn es müsste sich ja verteidigen. Es gibt eine gewisse Zustimmung zur Aufrüstung, denn „Alle großen Länder rüsten auf, Deutschland braucht da Abschreckung“ wie eine Studentin sagt. Einerseits zeigt sich hier, dass der imperialistische Charakter Deutschlands und seiner Armee noch verkannt wird, andererseits können die deutschen Imperialisten Zustimmung für ihren Kriegskurs nur erreichen, wenn sie ihn als Verteidigung verkaufen. Für offene imperialistische Aggression ist die Jugend trotz aller Kriegspropaganda nicht zu gewinnen!
Und was kann man tun?
Auf unsere Frage hin, was man denn gegen die Weltkriegsgefahr machen kann, kamen sehr unterschiedliche Antworten. Nur 25% geben an, dass man da gar nichts machen kann. Das sind zwar immer noch zu viele, zeigt aber, dass die Mehrheit der Studierenden nicht in den Weltkrieg ziehen will. Zugleich gibt es immer noch reformistische Illusionen, wenn über 50% angeben, dass man andere Parteien wählen müsste. Insbesondere die Linkspartei wird dabei als friedliebende Kraft wahrgenommen. Aber es geben auch 60% an, dass es notwendig ist eine andere Gesellschaft zu erkämpfen. Welche Gesellschaft das ist, war umstritten. Den Sozialismus wollte erst mal nur eine Minderheit.
Zuletzt fragten wir, welche gesellschaftlichen Kräfte in Deutschland für Frieden stehen. Bei dieser Frage wurde die deutsche Bundesregierung und die Grünen richtig abgestraft, nur 12% halten sie für ehrlich am Frieden interessiert. Die AfD kam auf glanzvolle 0%! Zugleich gaben aber auch nur 12% an, dass die MLPD eine Kraft ist die für Frieden steht. Das ist natürlich wenig, aber auf unsere Nachfrage hin, sagten viele Studierende, dass sie einfach nicht so viel von der MLPD und ihren Positionen wissen. Hier merkt man, dass wir in den Medien wie TV raus zensiert werden und der „shadow ban“ in den sozialen Netzwerken wirkt Ohne Frage müssen wir um so offensiver aufklären, wofür MLPD und REBELL eigentlich stehen. Unsere Rebell Gruppe wird bei den nächsten Uni-Einsätzen sich darauf fokussieren, diese Fragen zu klären.