Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen
Seminar in Kathmandu
Zum Theoretischen Seminar der Weltfrauenbewegung „Theorien und Wege zur Befreiung der Frau von Ausbeutung und Unterdrückung – Wie besiegen wir den Imperialismus?“, das vom 27. bis 29. November in Nepals Hauptstadt Kathmandu stattfinden wird, gab Karola Kücken, Europakoordinatorin der Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen, auf der Homepage des Frauenverbands Courage das folgende Interview (Auszüge):
Auf der 3. Weltfrauenkonferenz in Tunis wurde beschlossen, wieder ein Theoretisches Seminar der Weltfrauen durchzuführen. Wie kam es zu diesem Beschluss?
Auf der 3. Weltfrauenkonferenz (WFK) 2022 in Tunis wurde der Beschluss gefasst, ein 2. Theoretisches Seminar durchzuführen.
Ein bedeutendes Ergebnis der 3. WFK in Tunis war die gemeinsame Feststellung in der Abschlussresolution: „Die Wurzel der Probleme der Frauen, ihrer Ausbeutung und Unterdrückung ist das imperialistische System.“
Hier ist der große Fortschritt der inhaltlichen Vereinheitlichung in der grundlegenden Zusammenarbeit der Basisfrauen und ihrer Organisationen sichtbar, und das ist auch das bedeutendste Ergebnis der 3. Weltfrauenkonferenz.
Die zentralen Brennpunkte der Weltkriegsgefahr wurden schon 2022 benannt, und wir sehen heute, dass die Einschätzung sehr zutreffend war. Aus allen Kontinenten wurde in Tunis von unsäglichem Leid der Frauen und ihrer Familien berichtet, von Armut, Elend, Hunger, extremster Ausbeutung, Rassismus, Sexismus, Menschenhandel, Gewalt, Umweltverbrechen, dem Verlust der Existenz- und Lebensgrundlagen und unerschöpflicher Profitgier.
Aber bei aller Verzweiflung und Wut über unerträgliche Lebensbedingungen war die starke Botschaft der Konferenz eine Kampfansage an alle Unterdrücker. Die wichtige Botschaft war, Frauen zu ermutigen, Widerstand zu leisten und sich dem Kampf zu stellen, wenn wir diese Gesellschaft verändern wollen.
Die Frauen haben deutlich gemacht: Mit dem Ausbeutersystem haben wir einen starken und unerbittlichen Gegner, der keinen Zentimeter weichen wird, wenn es um die Verteidigung seiner zukünftigen Profite geht.
Wir wissen: wir nehmen es mit einem starken Gegner auf, aber wir sind viele, wir sind stark und die Internationale Frauenbewegung hat sich eine unübersehbare Position in der Welt erkämpft.
Auf dem 1. Theoretischen Seminar 2018 hat Monika Gärtner-Engel, Ideengeberin der Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen, die These aufgestellt: „Die Internationale kämpferische Frauenbewegung hat einen großen Schatz an Erfahrungen und Errungenschaften im Kampf um die Befreiung der Frau. Aber – es existiert eine gravierende Unterschätzung der grundsätzlichen Seite, was notwendig ist, um die Grundlagen für diese Befreiung zu schaffen.“
Es ist höchste Zeit, dass wir unsere Rolle im Kampf gegen den Imperialismus und für eine wirkliche Befreiung der Frau tief gehend verstehen und übernehmen.
Damit bekommt die Durchführung unseres Seminars und die Diskussion über die theoretischen Grundlagen und Perspektiven unserer Kämpfe zur Befreiung der Frau von Ausbeutung und Unterdrückung eine umso größere Bedeutung. ...