Waffentechnik und Palantir

Waffentechnik und Palantir

Barbarischer Völkermord in Gaza mit autonomen KI-Waffensystemen

„Es sterben so viele Zivilisten, weil die Hamas sie oft als Schutzschilde nutzt“ - die meisten von uns erinnern sich noch, wie die öffentlichen Medien in Deutschland nicht müde wurden, die faschistische israelische Regierung mit solchen Aussagen zu verteidigen. Auch mit Behauptungen, „dass es sich in der Regel doch um Angriffe auf militärische Ziele“ handele. Sehr weit entfernt von der Wahrheit ...

Von uh
Barbarischer Völkermord in Gaza mit autonomen KI-Waffensystemen
Es wird "ohne Rücksicht auf Kollateralschäden" angegriffen (foto: Screenshot)

Wie weitgehend diese beiden Aussagen - von der deutschen Regierung gedeckt - Lügen sind, wurde im April 2024 durch die Enthüllungen des israelischen Investigativ-Journalisten Yuval Abraham im Magazin +972¹ und im Guardian sehr deutlich, auf die ich zufällig über eine ARTE-Dokumentation zu TikTok gestoßen bin.

 

Den Aussagen von sechs Geheimdienstmitarbeitern der israelischen Armee IDF zufolge sind es keine Menschen, sondern die "Künstliche Intelligenz"/KI-Systeme „Gospel“ und „Lavender“, welche die Entscheidung treffen, wer ein potenzielles Ziel für israelische Luftschläge ist. 

 

Es ist öffentlich schon länger bekannt, dass das israelische Militär künstliche Intelligenz für die Auswahl von Zielen im Gaza-Krieg verwendet. Das System „Gospel“ identifiziert dabei Orte, von denen aus „feindliche“ Raketen abgefeuert werden. Diese Orte werden dann von der israelischen Luftwaffe angegriffen.

 

Der Artikel vom April letzten Jahres enthüllt aber zusätzlich den Einsatz eines zweiten KI-Systems mit dem Namen „Lavender“. Lavender identifiziert Menschen als potenzielle „Terroristen“ und setzt sie auf eine Art „Abschussliste“. Die Tötung der Zielpersonen erfolgt dann auf Basis eines dritten KI-Systems mit dem makaberen Namen „Where’s Daddy“. Dieses ermittelt zunächst das Zuhause der Zielperson und überwacht deren Bewegungen. Zur tatsächlichen Tötung wird das Ziel dann erst freigegeben, wenn es sein Zuhause betritt.

Wie kommt es dazu, dass vor allem viele Frauen und Kinder Opfer des Krieges sind und zu der unglaublichen Zerstörung der Infrastruktur?

Das Magazin +972 und die hebräischsprachige Nachrichtenseite Local Call (oder auch Sikha Mekomit) sprachen dazu mit vier Insidern als Quellen. Das KI-System "Lavender" – das entwickelt wurde, um menschliche Ziele im gegenwärtigen Krieg zu erstellen – hat etwa 37.000 Palästinenserinnen und Palästinenser als mutmaßliche Hamas-Terroristen zur Ermordung markiert.

 

Schon diese Anzahl macht deutlich, dass es überhaupt nicht alleine um irgendwelche führende Funktionäre der Hamas geht. Sondern dass jede und jeder, die bzw. der in Verbindung mit der Hamas gebracht wird, als Terrorist gilt. Der IDF-Sprecher bestritt in einer Erklärung gegenüber +972 und Local Call zwar die Existenz einer solchen Tötungsliste. Die Wirklichkeit und Todeszahlen sprechen allerdings eine deutlichere Sprache.

 

Eingespeist wird die KI durch Daten der Massenüberwachung über Gesichtserkennung in Gaza, Überwachung der Internetknotenpunkte und die Bereitstellung der Daten von amerikanischen Tech-Firmen mit WhatsApp sowie weiteren Bezugsquellen.

 

Im Gegensatz zu den offiziellen Erklärungen der israelischen Armee erklärten die Geheimdienstmitarbeiter der israelischen Armee, dass ein wesentlicher Grund für die beispiellose Zahl der Todesopfer bei den derzeitigen israelischen Bombardierungen darin liegt, dass die Armee systematisch Ziele in ihren Privathäusern und mit ihren Familien angegriffen hat. Zum Teil deshalb, weil es aus geheimdienstlicher Sicht einfacher war, Familienhäuser mithilfe automatischer Systeme zu markieren. „Wir haben fast ohne Rücksicht auf Kollateralschäden angegriffen.“


Eine daran beteiligte Person, die in diesem Krieg verschiedene automatisierte Programme verwendet, führt aus: "Die einzige Frage war, ob es möglich ist, das Gebäude unter Berücksichtigung der Kollateralschäden anzugreifen. Denn in der Regel führten wir die Angriffe mit tödlichen Bomben durch, und das bedeutete, dass wir buchstäblich das ganze Haus mitsamt seinen Bewohnern zerstörten. Aber selbst wenn ein Angriff abgewehrt wird, kümmert man sich nicht darum – man geht sofort zum nächsten Ziel über. Aufgrund des Systems nehmen die Ziele nie ein Ende. Es warten weitere 36.000."

Neue Diskussion um Palantir

Empörend ist, dass das US-Unternehmen Palantir Technologies mit seiner Software die israelische Armee bei ihrer KI-geführten unmenschlichen Kriegsführung unterstützt und diese Software nun, wenn es nach Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) geht, bundesweit bei der deutschen Polizei als „Analysesoftware“ großer vertraulicher Datenmengen eingesetzt werden soll.


Weltweit haben die Streitkräfte damit begonnen, den Einsatz von "Künstlicher Intelligenz" für militärische Zwecke auszuloten, und die Bundeswehr bildet dabei keine Ausnahme. Bekannt ist, dass Palantir mit seinen Produkten ebenso auch an den faschistischen Razzien gegen Migranten in den USA beteiligt ist. Verschiedene Bundesländer drängen nun darauf, dies bundesweit einzuführen. Wegen der "größeren Wirksamkeit".

 

Datenschützer sind über die Einführung empört und im Kampf um demokratische Rechte und Freiheiten ist die Verhinderung des Einsatzes dieser Software - erst recht zur Erstellung von menschlichen Zielen - dringend geboten.

 

Hier geht es zum Artikel "Bayern setzt seit neun Monaten Software von Palantir ein"

 

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