Größter CSD in Mecklenburg-Vorpommern
Rostock: Bunt, antifaschistisch und laut
An die 6500 überwiegend junge Menschen haben in Rostock auf dem dortigen Christopher-Street-Day (CSD) unter dem Motto „Wir sind überall. Nie wieder still!“ für die Rechte queerer Menschen und für deren Schutz demonstriert.
Vom Neuen Markt zog ein riesiger Demozug in einem bunten Farben- und Fahnenmeer durch die Innenstadt bis zum Stadthafen, wo ein Hafenfest mit politischem Podium und Partys stattfand. Viele Parteien und Organisationen – von Religion bis Revolution – waren vertreten. Zum CSD hisste auch die Stadt extra die Regenbogenfahne auf dem Rathaus und Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger (Die Linke) begrüßte die Teilnehmenden.
Es sei ein politischer CSD, kein Festival oder Partyzug, erklärte Franko Wegner, Veranstalter und Vorstandsmitglied im Verein „Rostock CSD“. Queere Menschen seien ein selbstverständlicher Teil dieser Gesellschaft und überall, am Arbeitsplatz, am Strand, beim Shopping, im Privatleben. Ohne sie gäbe es die Vielfalt und das Bunte nicht, das solle friedlich gezeigt werden.
Verschiedene Redebeiträge wandten sich klar gegen die Rechtsentwicklung und die ultrareaktionären und faschistischen Hasser der Queerbewegung und von Transmenschen. Queere Rechte seien Menschenrechte, die gerade weltweit angegriffen werden. Angeprangert wurden das Verbot der Regenbogenfahne auf dem Bundestag durch Bundestagspräsidentin Klöckner und die Aufnahme des Merkmals der sexuellen Orientierung in Artikel 3 des Grundgesetzes zum Schutz vor Benachteiligung wurde gefordert. Mehrfach und lautstark wurde das Verbot der AfD gefordert. Den meisten Beifall erhielt die Solidarität mit der Antifaschistin Maja T., die sich im Hungerstreik befindet. Ihre Freilassung und sofortige Rücküberstellung aus Ungarn wurden lauthals gefordert. „Free Maja“ prangerte ein riesiges Transparent an einem Hochhaus!
Bei super Wetter, toller Stimmung und mit tollen Leuten wurde bis in die Nacht hinein demonstriert und gefeiert.