Antifaschismus
Keinen Fußbreit den Faschisten!
Seit geraumer Zeit gewinnen wir im Arbeiterbezirk Cottbus–Sachsendorf in der Lausitz Kontakte für den Aufbau eines Freundeskreises für den Jugendverband REBELL und die MLPD.
Die Diskussion über eine gesellschaftliche Alternative stößt dort vor allem bei Jugendlichen auf großes Interesse. In Cottbus, einer Tagebau-Region, hat die Jugend wenig berufliche Perspektiven.
Die Anziehungskraft unseres regelmäßigen Infostands ist auch den Faschisten nicht verborgen geblieben. In der letzten Woche dauerte es nicht lange, bis uns eine Gruppe von acht bis zehn Jugendlichen umringte. Sie brüsteten sich gleich als Mitglieder des „III. „Wegs“, einer offen faschistischen Organisation. Wir fragten sie, wie die Partei „III. Weg" dazu steht, die Wehrpflicht zu fordern, wenn damit ein Dritter Weltkrieg aktiv mit vorbereitet wird, während die Verbrechen des Hitler-Faschismus einem Teil der Bevölkerung immer noch in den Knochen stecken. Der Anführer der Faschisten stellte sich breitbeinig vor uns auf und sagte voller Stolz, er sei bereit, für seine Heimat sein Leben zu geben. Kriegshetze und offener Nationalismus, wie man sie von Hardcore-Faschisten kennt.
Die Gruppe rückte immer näher an uns heran und baute eine richtige Drohkulisse auf. Sie beschimpften uns als „Judenschweine“ und drohten uns mit „alle Linken müssen getötet werden“. Außerdem haben sie unsere Spannflagge gestohlen und sind dann abgehauen.
Der "III. Weg" ist eine militante, faschistische Partei, die sich bewusst in der Tradition der SA der Hitler-Faschisten sieht und alleine schon deshalb durch das nach wie vor gültige Potsdamer Abkommen verboten gehört.Offensichtlich wird sie ganz besonders gegen uns Marxisten-Leninisten eingesetzt. Je mehr der Kampf um den echten Sozialismus an Anziehungskraft gewinnt, umso mehr versuchen sie, sich der Diskussion für eine echte Alternative entgegenzustellen.
Mehrere Jugendliche verfolgten den Vorgang, boten uns ihre Solidarität an und trugen sich bewusst in unsere Kontaktliste ein, um gegen die Faschisten mit uns zusammenzuarbeiten. Ein Jugendlicher hatte den Diebstahl unserer Spannflagge als Video aufgenommen und stellte uns den Film zur Verfügung. Ein anderer Jugendlicher gab uns den Namen des Diebes.
Anschließend gingen wir zur Polizeiwache, um Anzeige zu erstatten. Wir waren nicht schlecht erstaunt, dass wir von der Polizei einfach nur abgefertigt wurden: Wir könnten die Anzeige auch per Internet aufgeben. Wir bestanden aber auf einer sofortigen Anzeige, da wir ja den Namen und das Video übergeben wollten. Nach zwei Stunden Wartezeit und mehrfachem Vertrösten mussten wir dann doch unverrichteter Dinge gehen und gaben die Anzeige tatsächlich per Internet auf. So viel zur Funktion der Polizei, angeblich die Bevölkerung vor Bedrohung zu schützen. Das Verhalten der Polizisten ist ein echter Skandal.
Es wurde klar: Um uns selber müssen wir uns selber kümmern. Alle gemeinsam gegen den Faschismus! Es ist Zeit für die Stärkung der sozialistischen Alternative im Cottbuse Raum!