Sommercamp des REBELL
„Gemeinsam einsam“ – Keine Perspektive für die Jugend!
Wer war nicht schon mal einsam? Es war kein besonderes Phänomen der Corona-Zeit, Vereinsamung ist ein Teil der heutigen Gesellschaft.
Vereinsamung ist ein Ausdruck der Krise der bürgerlichen Familienordnung, die durch Migration aufgrund aktueller Kriege, lokaler Umweltkatastrophen und faschistischer und reaktionärer Regime beschleunigt vertieft wird. Einsamkeit ist Teil der Destruktivkräfte des imperialistischen Weltsystems, die ganz konkret die einzelnen Menschen betreffen.
Eine Definition von bürgerlichen Psychologen lautet: „Vereinsamung ist ein subjektives Gefühl, bei dem die eigenen sozialen Beziehungen nicht den persönlichen Wünschen und Bedürfnissen entsprechen. Es ist insbesondere ein Mangel an engen emotionalen Beziehungen.“ In dieser Definition drückt sich die bürgerliche Psychologie und Weltanschauung aus, die die Einzelnen mit ihrer Lebenssituation aus der Gesellschaft herauslöst. Was sind denn persönliche Wünsche und Bedürfnisse? Gerade die werden ja massenhaft manipuliert: über soziale Netzwerke und über die Vorgaben, was ein positives Lebensgefühl sein müsste. Persönliche Wünsche und Bedürfnisse sind für die breite Masse der Bevölkerung als gesellschaftliche Wesen: Zusammenhalt und Freundschaft, in Frieden zu leben, eine Arbeit zu haben, eine lebenswerte Umwelt ohne ständige Katastrophen, Vergiftungen, Hitze, Dürre, ohne rassistische Ausgrenzung, wenn man aus einem andern Land kommt. ..
Einsamkeit ist besonders unter der Jugend verbreitet. Jeder fünfte Mensch unter den Dreizehn- bis 30-Jährigen fühlt sich einsam. Das sind fast doppelt so viele wie bei Älteren. „Ich bin schon seit der Schulzeit einsam, irgendwann habe ich diesen Zustand akzeptiert.“¹ Das ist alarmierend und zeigt, dass es eben nicht ein subjektives Gefühlsproblem ist. Mobbing über die sozialen Medien gegenüber Umweltaktivisten, Antifaschisten oder Mitschülern und Kollegen, die rassistische Hetze ablehnen oder selbst betroffen sind, frauenfeindliches Schönheitsideal etc. sind oft Hauptgründe für den Rückzug, ein Ausmachen mit sich alleine.
Ein 63 jähriger Interviewpartner äußerte: „Es müssten Maßnahmen getroffen werden, um soziale und wirtschaftliche Ungleichheit zu beseitigen; die Superreichen müssen nicht noch reicher werden und die Armen müssen mehr am gesellschaftlichen Reichtum teilen haben. Dadurch würde Egoismus, Neid und Gier abnehmen.“² Ohne es so zu nennen, stellt er die kapitalistische Gesellschaft und die Ausbeutung der Menschen als eine Ursache der Vereinsamung an den Pranger. Gerade Reichtum und Karriere werden unter Jugendlichen systematisch als erstrebenswertes Ziel verbreitet. Selbst als Reinigungskraft wird dir eine Karriere versprochen.
Aber besonders viel verdienst du angeblich als Influencer, Musikstar oder Fußballer. Es wird ein regelrecht perverses Weltbild geschaffen, dass man Erfolg und Anerkennung durch einen Eingriff in den eigenen Körper mit Schönheitsoperationen bekommt, oder man wird Fußballstar wie Ronaldo oder wird berühmt und reich wie Taylor Swift usw. Computerspiele, TikTok und Influencer schreiben subtil vor, wie die eigenen Bedürfnisse und deine Vorbilder sein sollen. Die völkische Ideologie der AfD versucht, aus dem Bedürfnis nach Zusammenhalt eine deutsche Volksgemeinschaft, aber nur für die „echten deutschen“ Jugendlichen, zu propagieren.
“In unserer Gesellschaft mit dem enormen Leistungsdruck kann man es sich nicht leisten, soziale Nähe zu suchen. Wer das braucht, wird als schwach abgestempelt. Das fängt schon im Bildungssystem an“, sagte eine 17-Jährige aus Hamburg. Einsamkeit macht krank und führt zu einem früheren Tod – das ist unbestritten. Schlechter Schlaf, Kopfschmerzen und Verspannungen, Bluthochdruck bis hin zur Förderung von Herzinfarkt und Alzheimer bzw. Demenz kommen gehäuft bei einsamen Menschen vor.
Besonders tragisch sind Angst, Panikattacken und Depressionen. Die allermeisten Symptome und Beschwerden verbessern sich oder verschwinden je nach Ausprägung der Vereinsamung ganz, durch eine aktive Beteiligung am sozialen Leben, eine aktive Haltung zur Veränderung der Gesellschaft, in deren Rahmen der Zusammenhalt und Freundschaft eine Rolle spielen – auch das haben die Forscher herausgefunden.³
Gerade politisches Engagement und ehrenamtliche freiwillige Arbeit sind ein effektives „Gegenmittel“ gegen Vereinsamung. Ein Grund mehr, sich mit einem Gesellschaftssystem, dem echten Sozialismus, auseinanderzusetzen, in dem der Mensch im Mittelpunkt steht. Dafür braucht man Durchblick⁴ und lernt, dass man seine Fähigkeiten entwickeln kann. Solidarität und gegenseitige Hilfe, Freundschaft, das Lernen voneinander sind Garanten dafür. Das und die solidarische Auseinandersetzung stärken das Vertrauen und die Zugehörigkeit, Freundschaften und enge Verbindungen wachsen. Heute kann man das schon praktisch ausprobieren bei den Sommercamps des Jugendverbands REBELL oder auch bei Subbotniks – freiwilliger und ehrenamtlicher Arbeit.
Noch ist Zeit, sich für das Sommercamp des REBELL zu entscheiden – kommt mit! 26. Juli bis zum 9. August in Thüringen, Im Waldgrund, Truckenthal. Informationen und Anmeldungen: geschaeftsstelle@rebell.info oder Telefon: 0209 9552448