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Die dekadente, sexistische „Moral“ eines Donald Trump

Donald Trump bekommt erfreulicherweise zurzeit massive Probleme aufgrund seiner früheren Verbindungen zu dem verurteilten Sexualverbrecher Jeffrey Epstein. Trumps Ausreden und Lügen über seine Vergangenheit greifen nicht so, wie er will.

Von pi
Die dekadente, sexistische „Moral“ eines Donald Trump
Anti-Trump-Protest 2020 (foto: slowking4 - P1180535 (CC BY-SA 2.0))

Als Investmentbanker spezialisierte sich Epstein auf Superreiche. Entsprechend zählten zahlreiche prominente Figuren zu seinen Kontakten: Donald Trump, Bill Gates, Bill Clinton, Prinz Andrew usw. Epstein wurde wegen Sexhandels und Übergriffen auf junge Mädchen und Frauen verurteilt. In widerwärtiger Weise wurden sie ausgebeutet und erniedrigt. Als Epstein nach erneuter Anklage 2019 in Untersuchungshaft saß, fand man ihn tot in seiner Gefängniszelle. Seine Freundin Ghislaine Maxwell war eng mit Epsteins Geschäften verwickelt und bekam 2021 eine 20-jährige Haftstrafe.

 

Trump leugnete zunächst seine engen Verbindungen zu Epstein. Doch immer mehr wird darüber bekannt: Fotos von gemeinsamen Partys, Zitate wie: „Es macht viel Spaß, mit ihm zusammen zu sein … er mag schöne Frauen so sehr wie ich, und viele von ihnen sind jünger.“ Das Wall Street Journal, Zentralorgan eines bedeutenden Teils des US-amerikanischen Finanzkapitals, berichtete von Trumps schlüpfrigen Zeichnungen von Frauen. Trumps Behauptungen, er könne nicht zeichnen, wurden widerlegt, da er erwiesenermaßen Zeichnungen bereits verkauft hatte. Beweismittel häufen sich. Ghislaine Maxwell versucht jetzt, durch erneute Aussagen Haftverschonung zu erreichen, und könnte für Trump äußerst gefährlich werden.

 

Nicht nur seine politischen Gegner nutzen die Gunst der Stunde. Trump gerät auch immer mehr in die Kritik seiner eigenen MAGA-Anhänger. Er hatte die Veröffentlichung der Epstein-Akten als Wahlkampfversprechen geleistet, wohl auch in der Hoffnung, demokratische Politiker verunglimpfen zu können. Er verbreitete im Wahlkampf Verschwörungstheorien, nachdem Politiker der Demokratischen Partei zu den pädophilen Satan-Anbetern gehörten, die sich mit Epstein verbündet hätten. Jetzt kam heraus, dass Justizministerin Pam Bondi nicht nur in der Vergangenheit erklärt hatte, dass sie die Akte – die es jetzt angeblich nicht mehr geben soll – vor sich liegen habe, sondern dass eben jene Bondi Trump auch darüber informiert hatte, dass sein Name in der Akte auftaucht.


Jetzt zieht Trump diese Versprechen zurück und behauptet, es gäbe keine Kundenliste Epsteins, und will nur einzelne vom Richter genehmigte Akten veröffentlichen lassen. Er ergreift die Flucht nach vorne, spricht von einer „Hexenjagd“, bezeichnet selbst MAGA-Leute als „Schwächlinge“. Er feuerte Maurene Comey, eine Staatsanwältin, die gegen Epstein ermittelte. Außerdem scheut er sich nicht, sich mit dem Wall Street Journal anzulegen, und verklagte dieses auf 10 Milliarden US-Dollar. Gestern schickte Mike Johnson, Sprecher des US-Repräsentantenhauses, die Abgeordneten frühzeitig in Urlaub, um eine Abstimmung über die Veröffentlichung der Akten zu verhindern. Das stinkt alles zum Himmel!


Die Abgründe, die hier zum Vorschein kommen, sind nicht allein die Verfehlungen einzelner Männer. Im Buch „Die Krise der bürgerlichen Gesellschaftswissenschaften, der Religion und der Kultur“ von Stefan Engel und Monika Gärtner-Engel heißt es: „Sexismus und Pornografie sind keine ‚Privatsache‘, sondern Teil der Destruktivkräfte des imperialistischen Weltsystems.“ (s. 186)

Die Krise der bürgerlichen Gesellschaftswissenschaften, der Religion und der Kultur

202 Seiten

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