Aus einem Italien-Urlaub

Aus einem Italien-Urlaub

„Pastasciutta Antifascista“ e „Un Gelato per la Pace“

Wir machen gerade Urlaub in Ligurien/Italien. Beim Eis essen nach dem Strand entdeckten wir ein Plakat, dass an diesem Tag in zahlreichen Eisdielen in ganz Italien die Aktion „UN GELATO PER LA PACE“ (Ein Eis für den Frieden) stattfindet. Alle Einnahmen durch Wassermeloneneis an diesem Tag und zusätzliche Spenden gingen an die Arbeit von „Ärzte ohne Grenzen“ im Gazastreifen. Da schmeckt das Eis doch gleich doppelt so gut!

Korrespondenz
„Pastasciutta Antifascista“ e „Un Gelato per la Pace“
An einem Haus im Urlaubsort: "Qui vive una famiglia antifascista" - Hier wohnt eine antifaschistische Famile (rf-foto)

Am nächsten Tag hatten wir dann die Gelegenheit, bei einem „Pastasciutta Antifascista“ teilzunehmen. Diese antifaschistischen Nudelessen finden jährlich um den 25. Juli anlässlich des Sturzes von Mussolini 1943 und zur Feier des Sieges über den Hitlerfaschismus statt.

 

Hunderte Leute, Jung und Alt, mit antifaschistischen T-Shirts, Buttons, Tüchern der Partisanenorganisation (A.N.P.I.) kamen an den abgelegenen Ort rund um das Partisanen-Museum (Museo della Resistenza) in Carpasio, das in einem ehemaligen Partisanenstützpunkt in den Bergen eingerichtet ist. Rund um das Museum, auf jeder geraden Stelle des Bergs waren, Tische und Bänke aufgebaut.

 

Wir wurden super herzlich empfangen und unsere Tabletts wurden mit leckeren Nudeln, Maronen, Kuchen, Brot, dazu Wasser und Wein aus Plastikbechern überhäuft. Und das alles gratis, beziehungsweise gegen Spende. Auf einer kleinen Bühne wurden italienische, antifaschistische Lieder gesungen.

 

Die Leute, mit denen wir gesprochen haben, machen sich Sorgen, weil viele Italiener die Demagogie der faschistischen Meloni-Regierung noch nicht durchschauen. Sie berichteten, dass die Überzeugungsarbeit schwer ist, aber unbedingt notwendig. Von uns wollten sie wissen, wie die Menschen in Deutschland zur Militarisierung und besonders zur Wehrpflicht stehen.

 

Es stärkte uns, zu sehen, dass die antifaschistische Tradition so hoch gehalten wird.

 

Antonio, einer der Organisatoren, ließ uns nicht gehen, ohne dass wir zusammen einen Schnaps getrunken hatten. Als Andenken kauften wir Tücher der Partisanenorganisation.

 

Dieser Besuch war echte internationale Solidarität!