Thailand / Kambodscha
Artilleriegefechte an der Grenze – Kriegsgefahr!
Die Militärs von Thailand und Kambodscha liefern sich seit Tagen schwere Gefechte im Grenzgebiet.
Nachdem Thailand mit Drohnen und Kampfjets kambodschanische Stellungen angegriffen hatte, feuert das Militär Kambodschas seit dem frühen Morgen mit Feldartillerie und BM-21-Raketen zurück. In Thailand wurde mit Evakuierungen in der Region begonnen. Laut Medienberichten wurden 100.000 Anwohner in Sicherheit gebracht. Die Menschen im Nordosten Thailands sind aufgefordert, das Gebiet unbedingt zu meiden. In Thailand sind nach Regierungsangaben mittlerweile 15 Tote zu beklagen. Weiter meldet das thailändische Militär den Tod von mindestens 24 kambodschanischen Soldaten.
Auslöser der Gefechte war ein Schusswechsel an der Grenze vor einigen Tagen. Die Grenzziehung zwischen beiden Staaten ist immer wieder Auslöser für aufflammende Gefechte. Unter anderem liegt der Tempel Prasat Preah Vihear in dem Gebiet. Der Tempel wurde 2008 zum Weltkulturerbe der UNESCO ernannt und wird von beiden Ländern beansprucht.
Hauptgrund für die Grenzscharmützel sind allerdings die Machtambitionen beider Staaten. Thailand, das immer wieder von faschistischen Militärputschen erschüttert wurde und in dem das Militär immer noch großen Einfluss hat, will Führungsmacht in diesem Teil Asiens werden. Ähnliche Ambitionen hegt das kambodschanische Regime von General Hun Manet, dem Sohn von Langzeitmachthaber Hun Sen. Nicht nur in Thailand wird mittlerweile offen über die Gefahr eines ausbrechenden Kriegs gesprochen.