Renten

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Arme Rentner zahlen drauf

Zur Korrespondenz „Arme Rentner gehen fast leer aus!“ von Ulrich Achenbach, die gestern auf Rote Fahne News erschienen ist, erreichte die Reaktion die folgenden Leserbriefe aus Bonn und Dresden:

Korrespondenzen aus Bonn und Dresden

Eine Leserin aus Bonn schreibt

Lieber Ulrich Achenbach, ich habe Deinen Artikel mit Interesse gelesen und muss – leider – sagen, Du hast unsauber recherchiert. Arme Rentner, also solche, die zusätzlich zu ihrer Rente auf Grundsicherung im Alter angewiesen sind, Du wirst sicher zustimmen, dass diese Rentner arm sind, erleben jedes Jahr bei einer Rentenerhöhung nicht nur keine Erhöhung, sondern de facto eine Rentenkürzung.

Und das kommt so zustande:

Die Rentenzahlung erfolgt am Ende des Monats. Sie wird auf die Grundsicherung im Alter angerechnet. Bekomme ich mehr Rente, bekomme ich entsprechend weniger Grundsicherung.


Die Grundsicherung wird aber als Sicherung des Lebensunterhaltes im Voraus, sprich am Monatsanfang, gezahlt … bei Rentenerhöhung also minus der am Monatsende erhöhten Rente.


Deshalb haben arme Rentner im Monat der Rentenerhöhung exakt den Betrag der Erhöhung weniger zum Leben. Und den Rest des Jahres genau den Betrag wie vor der Erhöhung: 562 Euro für den täglichen Bedarf .


Also: Arme Rentner gehen NICHT fast leer aus, arme Rentner zahlen drauf.

Solidarische Grüße aus Bonn

Ein Leser aus Dresden weiß zu berichten

... Zu dem wichtigen Artikel, in dem geschildert wird, wie und warum arme Rentner bei Rentenerhöhungen fast leer ausgehen, noch eine Ergänzung:
Gerade die Rentner, die geringe Renten beziehen, aber in Seniorenheimen leben, haben erfahrungsgemäß von den ohnehin winzigen Erhöhungen noch weniger als Rentner, die noch in eigenen Wohnungen leben, bis sogar gar nichts.

Warum?

Weil – das ist eine Erfahrung, die nicht nur ich mache – nach Rentenerhöhungen in Seniorenheimen ganz schnell dortige Preiserhöhungen kommen, die die Rentenerhöhung auffressen. Selbst vor Jahren miterlebt, war der Brief mit der Preiserhöhung eher da als die höhere Rente auf dem Konto der Betroffenen. 

 

Natürlich wird da – wie übrigens auch unter anderem beim ÖPNV – nicht von „Preiserhöhung“ geredet, sondern von „Preisanpassung“ oder einem ähnlich positiver klingenden Begriff.

 

Es ist eine extremst menschenverachtende Spirale, die die Lebensleistung der Senioren missachtet und mit Füßen tritt.