Lippstadt
Zurück ins Mittelalter? Katholisches Krankenhaus verbietet Abtreibungen!
Die katholische Kirche klagt seit längerer Zeit über zahlreiche Austritte ihrer Mitglieder. Kein Wunder, wenn man nachfolgenden Beitrag liest.
"Kein Abbruch selbst bei Lebensgefahr: Chefarzt klagt gegen Abtreibungsverbot im katholischem Krankenhaus Lippstadt". Diese Schlagzeile konnte man dem Tagesspiegel vom 15. Juli entnehmen!¹
Man glaubt sich ins Mittelalter zurückversetzt angesichts dieses Abtreibungsverbots durch einen katholischen Träger, der diese Frauenklinik übernommen hat. Völlig berechtigt wehrt sich der Chefarzt dieser Klinik, Joachim Volz, gegen das Verbot der Schwangerschaftsabbrüche durch Klage vor dem Arbeitsgericht in Lippstadt. Zudem hat Herr Volz eine Online-Petition am Dienstag dieser Woche „als Weckruf an die Politik und die Gesellschaft" gestartet.
Zutreffend fordert der Chefarzt: „Schluss mit religiösen Vorschriften in öffentlichen Krankenhäusern" sowie „Schluss mit der Kriminalisierung von jeglicher Form des Schwangerschaftsabbruchs. Medizin braucht Herz und Verstand, und keine Moralpredigt".
Ich stehe voll hinter diesen Forderungen von Herrn Volz. Religion ist eine Privatangelegenheit und Dominanz bzw. religiöser Fanatismus hat in der Öffentlichkeit nichts zu suchen. Zudem verstößt der katholische Träger gegen das Menschenrecht auf Leben, in dem er sogar Abtreibungen verbietet, wenn Lebensgefahr für die Mutter droht!
Sollten solche rückständigen Kirchenrechte Schule machen, könnte sich auch in Deutschland ein Klerikal-Faschismus entwickeln. Eine Sprecherin des Arbeitsgerichts Hamm bestätigte dem Evangelischen Pressedienst, dass das Verfahren am 8. August in den Räumen des Amtsgerichts Lippstadt stattfinden soll (Aktenzeichen: 2CA 182/24).
Ich wünsche dem Chefarzt viel Erfolg bei seiner Klage!