Unterwanderung und Demagogie

Unterwanderung und Demagogie

Neue faschistische Jugendbewegung – was tun?

Seit dem Sommer 2024 hat sich im Windschatten des wachsenden Einflusses der AfD in Deutschland eine faschistische Jugendbewegung entwickelt.

Von einem Korrespondenten
Neue faschistische Jugendbewegung – was tun?
Demonstration einer breiten antifaschistischen Aktionseinheit in Essen (Foto: Internationalistisches Bündnis Essen)

Entsprechende Schlagzeilen machten faschistische Randalen gegen CSD-Veranstaltungen, Anschläge auf Flüchtlingsheime und Angriffe auf Linke. Es sind viele neue Gruppen entstanden wie z.B. „Jung und stark“, „Störtrupp“ und weitere, über die auch in diversen Dokus im Fernsehen berichtet wurde. Diese Gruppen sind "erlebnisorientiert" und gewalttätig. Vom Outfit her orientieren sie sich an den Nazis der 1990er Jahre (Springerstiefel, Tarnhose oder Jogginghose, kurzgeschoren bis Glatze, Sonnenbrille, vermummt).

 

Sie rekrutieren neue Mitglieder vor allem in sozialen Netzwerken. Ihre Kommunikation und Aktionsplanung läuft dann in geschlossenen Chatgruppen. Die offen faschistischen Parteien und ihre Jugendorganisationen wie „Heimat“/JN sowie „Dritter Weg“/NRJ rekrutieren aus diesen Kreisen neue Mitglieder und machen regelmäßig Schulungen und Bildungsabende zur ideologischen Festigung. Durchaus in Verbindung mit, teils auch brutaler Action. So kommt es nach den „offenen Abenden“ der JN im Ruhrgebiet zu faschistischen Aufmärschen wie in Essen-Kray. In Dortmund hatten am 30. Mai nach einem solchen Abend 20 Faschisten die linke Kneipe „Hirsch-Q“ überfallen. Was anziehend auf viele Jugendliche wirkt ist kollektive Action, Musik, Kampfsporttraining.

Protest gegen die Faschisten und antifaschistische Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit 

Aufgrund ihrer Unerfahrenheit und dem Bedürfnis nach Kollektivität fallen schon 12- bis 14-jährige auf die faschistische Demagogie von angeblichem „Antikapitalismus“, „Kameradschaft“ und „Kampfgemeinschaft“ herein. Das ist unbedingt ernst zu nehmen, es gilt hier Kante zu zeigen, den faschistischen Einfluss zu stoppen und alles zu tun, um den Faschisten das Wasser abzugraben.

 

Das ist mehr, als den Faschisten nicht die Straße zu überlassen und Gegenproteste zu organisieren. Das gehört selbstverständlich auch dazu und ist erforderlich. Notwendig ist jedoch auch eine antifaschistische Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit gegenüber der Masse der Jugend, ein Kampf um die Köpfe und Herzen. Die Grenzen verlaufen nicht zwischen den Völkern, sondern zwischen oben und unten – deswegen ist Protest links! Jugendliche, die wirklich gegen den Kapitalismus kämpfen wollen, gehören in die sozialistische Jugendbewegung und sind bei REBELL und MLPD am besten aufgehoben. Auch wenn Diskussionen mit einem Pulk Faschisten in der Regel nicht möglich sind, ist es notwendig, mit faschistisch beeinflussten Kolleginnen und Kollegen im Betrieb, in der Nachbarschaft oder in der Berufsschule sachlich, aber in der Sache hart zu diskutieren.

 

Während die gepriesene „Kameradschaft“ der Faschisten mitunter sehr schnell ihre Grenze findet beim „Recht des Stärkeren“, gibt es bei den Arbeiterinnen und Arbeitern und ihren Vereinen, in vielen fortschrittlichen Gruppen und bei REBELL und MLPD echten Zusammenhalt und internationale Solidarität. Diese wirkt anziehend und zeigt sich besonders bei Aktivitäten wie dem Rebellischen Musikfestival. Deshalb ist es wichtig, diese fortschrittliche Kultur allseitig auszubauen. Dazu gehört auch der Sport.

 

Faschisten unterwandern gezielt Fanclubs von Fußballvereinen und missbrauchen den Kampfsport zur Ausbildung von Schlägern. Internationale Solidarität ist stärker als faschistische Hetze und Terror - das hat der Verein "Kampfsport International" zu seinem Markenzeichen gemacht, steht damit aber keineswegs alleine. Die meisten Kampfsportschulen und -vereine sind international zusammengesetzt und leben eine Kultur, die von gegenseitigem Respekt, Achtung und Zusammenhalt geprägt ist. Diese Kultur gilt es, höher zu entwickeln und auszubauen. Sie muss ebenso wie fortschrittliche Musik ihren Platz in der sozialistischen Jugendbewegung finden. Außer Fitness ist ein nützlicher Nebeneffekt des Kampfsporttrainings, dass man in die Lage versetzt wird, im Falle eines Falles das vorhandene Notwehrrecht auch sinnvoll anzuwenden.

 

Unterm Strich ist der Aufbau einer starken sozialistischen Jugendbewegung das wirksamste Mittel gegen die faschistische Jugendbewegung. Das wird sicher auch ein Thema beim bevorstehenden Sommercamp des REBELL und der Rotfüchse, aber nicht nur in Diskussionen. Hier gibt es als Teil des Waldfestes am 2. August eine schöne Feier mit guten Bands und ein großes Sportfest sowie im Rahmen des täglichen Nachmittagssports auf dem Camp auch Training von Kampfsport International.

 

Hier gibt es Infos zum Sommercamp des REBELL und der Rotfüchse

 

Hier gibt es Infos zum 20. Waldfest im Ferienpark Thüringer Wald

 

Hier geht es zu Kampfsport International