Berlin
Lebendige Diskussion am offenen Mikrofon bei Demo gegen israelisch-iranischen Krieg
Wir sind mit fünf Leuten aus Hamburg und Bremen in einem Auto zur Solidaritätsdemo mit Gaza nach Berlin gefahren.
Wir trafen gerade rechtzeitig ein, um das offene Mikrofon der MLPD mit Mandoline und Gesang unterstützen zu können. Das offene Mikrofon wurde von den Umstehenden gerne und gut genutzt. Ein elfjähriges palästinensisches Mädchen hielt eine flammende Rede, die den unbeugsamen Willen des palästinensischen Volks zum Überleben zum Ausdruck brachte.
Ein Beitrag von der »Jüdischen Stimme« verurteilte die Rolle des iranischen Regimes und des Netanjahu-Regimes im israelisch-iranischen Krieg gleichermaßen und zog die Schlussfolgerung, dass die Israelis das Netanjahu-Regime stürzen müssen. Sogar ein Kleinkind rief auf den Schultern seines Vaters über unser offenes Mikrofon Parolen. Wichtig waren auch zwei Beiträge, die die Perspektive des palästinensischen Befreiungskampfs im gemeinsamen Kampf mit der Arbeiterbewegung aufzeigten.
Ein Teilnehmer aus Hamburg berichtete von dem schwedischen Hafenarbeiter und stellvertretenden Gewerkschaftsvorsitzenden Erik Helgeson, der am Terminal in Göteborg gekündigt wurde, weil er erfolgreich zur Blockade der Verladung von Waffenlieferungen an Israel aufgerufen hatte. In Hamburg hatte dazu schon im März eine Solidaritätskundgebung stattgefunden. Der Beitrag zog die Schlussfolgerung, dass die gegenseitige Solidarität von Arbeiterbewegung und palästinensischem Befreiungskampf notwendig ist und zum gemeinsamen Kampf höher entwickelt werden muss.
Dazu passte dann der anschließende Beitrag eines Opel-Arbeiters aus Rüsselsheim, der berichtete, wie im Betrieb - gegen die Geschäftsführung durchgesetzt - Spenden für den Wiederaufbau des Al-Awda-Krankenhauses gesammelt werden. Die Spendensammlung für das Al-Awda-Krankenhaus war erfolgreich. In drei Stunden haben wir auf der Demo zusammen mit einer Genossin aus Kiel 121,90 Euro gesammelt. Auch viele der noch ganz jungen Teilnehmer warfen oft Fünf-Euro-Scheine in unsere Dosen.