Ukrainekrieg

Ukrainekrieg

„Könnt Ihr Moskau treffen?“

Der faschistische US-Präsident hat gegenüber Russland ein Ultimatum gesetzt: 50 Tage gibt er der russischen Führung Zeit. Sonst will Trump allen Handelspartnern Russlands Zölle in Höhe von 100 Prozent auferlegen. Gleichzeitig haben USA und die NATO, so NATO-Generalsekretär Mark Rutte, vereinbart, „dass die Ukraine ihre Hände an wirklich massive Mengen an militärischer Ausrüstung bekommt“.

Von fu
„Könnt Ihr Moskau treffen?“
Die ukrainischen Militärs setzen die Waffen, die ihnen aus dem Westen geliefert werden, bereitwillig gegen russisches Gebiet ein - und nehmen sowohl eine Ausweitung des Kriegs als auch den Tod von Zivilisten billigend in Kauf. (Bild: ukrainische 15. Aufklärungs-Artillerie-Brigade; Lizenz CC BY-SA 4.0)

Trump hatte schon letzte Woche klare Vorstellungen: „Wir schicken Waffen an die Nato, und die Nato wird die vollen Kosten für diese Waffen erstatten.“ Für Trump steht immer im Vordergrund, dass die Kasse klingelt.

USA liefert, die europäischen Staaten zahlen

Und diesen Wunsch erfüllen die NATO-Staaten Trump auch, allen voran die Bundesregierung, die zwei Patriot-Luftabwehrraketen-Systeme für 2 Milliarden Euro kauft und dann an die Ukraine liefern will.

 

Bundeskanzler Friedrich Merz lobte das als "wichtige Initiative" Trumps und rühmte sich allen Ernstes dieses Erfolgs, weil er ja mit Trump darüber geredet hätte. In der Tat, was für eine tolle Idee, die US-Waffen aus dem deutschen Staatshaushalt zu finanzieren; wer könnte nur dagegen sein? Derselbe Merz, der angekündigt hat, bei den Sozialleistungen jetzt sparen zu "müssen", der bei Bürgergeldempfängern die Wohnungskosten kürzen will, weil deren Wohnungen ja zu teuer sind, der übernimmt ganz lässig diese Multi-Milliardenrechnungen und brüstet sich noch damit, als ob er's von seinem eigenen Geld bezahlen würde! Bezahlen sollen die Rechnung wieder wir - und das können wir jemandem, dessen Rückrat so flexibel ist, dass er selbst vor Trump buckelt, nicht durchgehen lassen.

 

Weil das ja auch noch nicht reicht, verhandelte Kriegsminister Boris Pistorius mit seinem US-Amtskollegen Pete Hegseth über den Kauf von Langstreckenraketen des Typs Typhon, die eine Reichweite von 2000 Kilometern hätten. Somit hätte die Bundesregierung die Möglichkeit, Moskau selbst zu beschießen – aber Pistorius versicherte, sie sollen natürlich nur der Abschreckung dienen.

Ukrainische Armee greift verstärkt Ziele in Russland an

Was die ukrainischen Militärs mit solchen Waffen anstellen werden, zeigten die letzten Wochen, in denen wieder teils sehr weitreichende Angriffe auf zivile Ziele und Infrastruktur in der Russischen Föderation ausgeführt wurden. Mehrfach wurden Wohnhäuser getroffen und immer wieder Zivilisten getötet. In Kursk ein 5-jähriger gemeinsam mit seiner Mutter an einem Badestrand.

 

Das ist die selbe Art Terrorangriff, mit denen auch das neuimperialistische Russland die ukrainischen Städte überzieht. Am 6 Juli waren mindestens 120 Drohnen gegen die russischen Städte geschickt worden. Auch in Moskau gab es Alarm. Die russischen Behörden schalteten in Teilen des Landes das Mobilfunknetz ab, um den ukrainischen Drohnen die Orientierung zu erschweren.

 

Tatsächlich ist es so, dass westliche Unterstützung für die ukrainische Kriegsführung unerlässlich ist, aber nicht nur das Kriegsgerät – ohne die nachrichtendienstlichen Erkenntnisse und das Satelliten-Netz vor allen Dingen der USA wären die ukrainischen Militärs keineswegs mehr fähig, Ziele weit im russischen Hinterland zu treffen. Die Beteiligung der westlichen Verbündeten der ukrainischen Führung beschränkt sich schon sehr lange nicht nur auf die Lieferung von Waffen und Material.

US-Führung will „die Russen“ „Schmerz spüren lassen“

Besonders beunruhigend ist der Bericht über ein Gespräch, das laut „Financial Times“ bereits am 4. Juli stattgefunden haben soll – wohlgemerkt, als Trump die Waffenlieferungen noch ausgesetzt hatte. Demnach soll Trump im Telefonat mit Selenskyj gefragt haben: „Wolodymyr, könnt Ihr Moskau treffen? … Könnt Ihr auch St. Petersburg treffen?“ („Volodymyr, can you hit Moscow? . . . Can you hit St Petersburg too?”) Das bestätigte Selenskyj: „Auf jeden Fall. Wir können, wenn Sie uns die Waffen geben.“ („Absolutely. We can if you give us the weapons.“) Das soll Trump dann befürwortet haben, man müsse „die Russen“ „den Schmerz spüren lassen", um Putin an den Verhandlungstisch zu zwingen.

Der Ukrainekrieg und die offene Krise des imperialistischen Weltsystems

Bereits 2022 hat die MLPD diese umfangreiche Broschüre zum Ukrainekrieg veröffentlicht. Die Ausgangslage des Kriegs wird hier sachkundig und anschaulich dargestellt und analysiert.

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Mit interaktiven Anmerkungen

Gegen die ukrainische Bevölkerung geht der russische Bombenterror weiter

Im Zentrum der Angriffe mit weitreichenden Waffen auf die Ukraine stand die Hauptstadt Kiew. Am Donnerstag Vormittag lag die Stadt im „Nebel“: Die Behörden warnen vor erheblicher Luftverschmutzung durch Brände, die durch den Beschuss in der Nacht ausgelöst wurden. Anscheinend sind dort dennoch "nur" drei Menschen ums Leben gekommen.

 

Kiew war nur eine von mehrerer Städte, die in den letzten Nächten unter Feuer lagen. Über den Verlauf von etwa zehn Stunden sind in der Nacht zu Donnerstag laut ukrainischen Quellen 397 Shahed-Drohnen in das Gebiet der Ukraine eingedrungen sein, 200 davon mit Gefechtskopf – die andere Hälfte diente der Ablenkung der Luftabwehr. Ferner sind zehn ballistische Raketen und sechs Marschflugkörper abgefeuert worden. Bis Mittwoch sollen sogar 728 Drohnen und 13 Raketen abgeschossen worden sein – damit hätte das russische Militär in der letzten Woche mehr Drohnen eingesetzt, als im gesamten Dezember letzten Jahres.

Schwere Kämpfe in Donezk

Die massiven Schläge beider Seiten gegen Städte und Infrastruktur sowie der zunehmende Terror sollten aber nicht von der Lage an der Front ablenken. Über eine erhebliche Länge der Front, von Tschassiw Jar im Norden bis nach Malyniwka im Süden werden immer wieder Kämpfe gemeldet.

 

Die russische Armee hat die Vororte der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk erreicht. Pokrowsk ist wegen wichtiger Straßen- und Bahnverbindungen ein Schlüsselpunkt an der Ostfront. Um die Stadt und die Nachbarstadt Myrnohrad hat sich mittlerweile ein Kessel gebildet, den die russischen Streitkräfte langsam eindrücken. Im Osten ist die Straße H-32 nach Kostiantyniwka bereits von russischen Truppen abgeschnitten, so dass kein Nachschub mehr über sie nach Nordosten weitergeleitet werden kann. Jenseits dieses russischen Vorstoßes ist letzte Woche der Ort Towste gefallen. Pokrowsk ist selbst schon lange in Reichweite der russischen Artillerie und regelmäßigem Beschuss ausgesetzt.

 

Diese Kämpfe fordern ungezählte menschliche Opfer - besonders auf russischer Seite. Die russische Führung erkauft ihre Fortschritte mit Hunderten Leben von Soldaten, die sie gegen die ukrainischen Verteidigungsstellungen anrennen lässt.

Weltkriegsgefahr wächst stetig

Während die USA auf die Linie der EU eingeht, den Krieg zu verlängern und immer stärker nach Russland zu verlagern, um die russische Führung in die Knie zu zwingen, versucht das neuimperialistische Russland aktuell, wichtige Entscheidungen auf dem Schlachtfeld zu erzwingen.


Diese Entwicklung kann zu einer Eskalation hin zum Dritten Weltkrieg führen – den kann nur das „gemeine Volk“ verhindern. Und zwar das in Russland, in der Ukraine, in Deutschland und den USA. Wir müssen gegen diese Aufrüstung und Militarisierung auf Kosten der Bevölkerung vorgehen, jeder in seinem Land und international verbunden: Wenn in Deutschland die Merz-Clique sagt, dass sie für uns kein Geld haben, aber Milliarden für ihren Krieg ausgeben, muss Widerstand die Antwort sein!