Stahlkocher Extra
Giesler akzeptiert Vorstandsplan - wir nicht!
Heute ist eine Extra-Ausgabe des "Stahlkocher" erschienen, der Zeitung von Kollegen für Kollegen im Stahlbereich. Rote Fahne News dokumentiert den Leitartikel.
Mit unseren kleinen Streikaktionen saßen wir dem Vorstand im Nacken und saßen mit am Verhandlungstisch. Das hat sie zum Schwitzen gebracht. Drei Tage später als geplant kam Samstag früh das Verhandlungsergebnis zwischen dem TKSE-Vorstand und der IG-Metall-Führung. Auf keinen Cent wird verzichtet! Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz! Streik gegen den Vorstandsplan! Dafür ist die Mehrheit der Kollegen. Dieses Verhandlungsergebnis muss abgelehnt werden, denn ist es ist ein Kniefall unter den Vorstandsplan.
Der TKSE-Vorstand freut sich, dass der Sanierungstarifvertrag "Neuaufstellung Stahl" den Kahlschlagsplan von Lopez und Russwurm akzeptiert. Mit Rückendeckung von Kanzler Merz soll die Stahlproduktion auf das Notwendigste und auf Kriegsvorbereitung konzentriert werden. Vorständin Jaroni feiert sich: "Das ist ein weiterer und dringend notwendiger Schritt in die Zukunft von ThyssenKrupp Steel." Diese Zukunft bedeutet aber: 11.000 Arbeitsplätze weg. Schließung HKM, Bochum, BNO, WBW3, Beize und Tandem zu. Für die Jugend weniger Ausbildungkapazitäten. Unbefristete Übernahme nur für wenige. Wir zahlen! Mindestens 8 % Entgeltverlust für vier Jahre, dauerhafte Senkung der Jubiläumszahlung und Ausscheiden für Ältere mit Rentenverlusten. Auch wenn es kleinere Zugeständnisse gibt wie dass sie nicht komplett das Weihnachtsgeld gestrichen haben oder vier Jahre keine Tariferhöhung: Dafür haben wir nicht gekämpft! Der Vorstand hat dreist seine Erpressungs-Nummer durchgezogen und die IG-Metall-Führung um Knut Giesler macht den Kniefall: "Wenn wir das nicht machen, wird TKSE in drei Jahren abgewickelt" - und übernimmt die Drohkulisse vom Vorstand.
Seit wann ist es Aufgabe der IG Metall, die Drecksarbeit für die Kapitalisten zu machen? 120 Millionen-Verzicht bei uns sichert nicht die Arbeitsplätze. Arbeitszeitverkürzung auf 32,5 Stunden ohne Personalausgleich verschärft die Unterbesetzung. Akzeptanz der Effizienzmaßnahmen mit 4000 Kollegen weniger dieselbe Menge zu produzieren, damit wird die Ausbeutungsschraube angezogen, unsere Tarifverträge werden ausgehöhlt und die Jugend schaut in die Röhre.
Die Folgen für die Stahlstädte sind katastrophal. Solche Ergebnisse brauchen wir nicht! Wir haben doch gelernt, wenn die Anlagen stehen, sind wir am Drücker! Vorstände und ihre Pläne kommen und gehen. Unsere Pläne müssen wir durchsetzen!
30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich schafft und sichert Arbeitsplätze!
Wenn Betriebsrat und IG Metall wegen des Betriebsverfassungsgesetzes nicht zum Streik aufrufen können oder wollen, dann nehmen wir das selbst in die Hand. Der Stahlkocher empfiehlt, jetzt Protest- und Streikaktionen zu organisiereno! Organisieren wir einen konzernweiten selbstständigen Streik. Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz! Werdet in der IG Metall aktiv!
Hier der Rote-Fahne-News-Artikel: TKSE: Einige Zugeständnisse - aber krasser Angriff auf die Stahlarbeiter