Braunschweig
Das VW-Imperium schlägt zurück - mit Benzol, Styrol und Formaldehyd
Weltmarktführer VW stürzte ab durch milliardenschweren Abgasbetrug. Nun fand sich ein „Center of Automotive Management“, das zum Schluss kommt, dass VW aktuell der innovationsstärkste Autobauer der Welt ist.
„Das Imperium schlägt zurück!“ jubelt die Braunschweiger Zeitung. Die Belegschaft soll an der Seite ihrer VW-CEOs gegen chinesische Monopole kämpfen. Das Institut übersieht aber eine Innovation, die zu brutalem Geruch, Kopfschmerzen und Krebsgefahr bei den Käufern des VW-Campers California führt.
Die Leit- und Richtwerte des Umweltbundesamtes für Benzol, Styrol und Formaldehyd bei Messungen werden drastisch überschritten. Kontrolleure, die eigentlich einen weiteren Dieselgate verhindern sollten, und Käufer brachten den neuen Skandal an die Öffentlichkeit. Die VW-Kontrolleure wurden gemobbt, ihre Berichte ignoriert.
Begründung: Der Camper muss auf den Markt, die Zeit drängt. Unfreiwillig deckt die Chefetage damit auf: Das kapitalistische Konkurrenzgesetz treibt die Monopole an, über Leichen zu gehen. „Die globale Automobilbranche befindet sich mitten in einem darwinistischen Verdrängungsprozess, in dem maßgeblich chinesische Automobilhersteller eine wichtige Rolle spielen.“ (BZ 3.7.25) So verbiegt das Center das Konkurrenzgesetz des Kapitalismus zum Naturgesetz.
In der Natur kommt es sonst nicht vor, dass Gattungen ihresgleichen vergiften, um Maximalprofit zu scheffeln. Vergessen wird in der Berichterstattung, dass die Kolleginnen und Kollegen in der Produktion direkt mit den Krebserregern arbeiten. Passend dazu der Ratschlag der Bischofferoder Kalikumpel: „Um uns selber müssen wir uns selber kümmern!“