Tagesschau-Lamento

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Wachsende Bewunderung und Beliebtheit Stalins in Russland

„Wer ist für Sie die herausragendste Persönlichkeit aller Zeiten und Nationen?“, fragte wieder einmal das russische Meinungsforschungsinstitut Lewada.

Von dk
Wachsende Bewunderung und Beliebtheit Stalins in Russland
Josef Stalin (zweiter von rechts)

Das repräsentative Ergebnis: Mit großem Abstand an erster Stelle Josef Stalin, an zweiter Putin und an dritter Lenin. Damit hat sich eine Entwicklung unter den Massen positiv fortgesetzt, deren Beginn das Institut bereits in den 1990er Jahren festgestellt hatte.¹

 

Geradezu fassungslos lamentierte am 6. Juli ein Korrespondentenbericht der Tagesschau, Putin habe die Stalin-Verehrung „neu verordnet“. Aus einer eigenen Umfrage kam dabei jedoch eine Moskauer Bürgerin zu Wort: „Stalin hat den Sieg im großen Vaterländischen Krieg errungen – die Menschen müssen das wissen.“

 

Nicht um Verordnung von oben geht es hier – der Oligarchen- und Patriarchenfreund Putin, der in Wahrheit Lenin und Stalin hasst, versucht vielmehr, seinen Betrug an den Massen fortschrittlich aufzupolieren! Seit langem möchte er das hohe Ansehen Stalins als Sieger im Zweiten Weltkrieg und Erbauer des Industrielandes Sowjetunion, den die Massen – nicht nur in Russland – angesichts der Ereignisse wieder verstärkt in den Herzen tragen – für sich nutzbar machen. Um die Bevölkerung für den Ukrainekrieg zu motivieren, wurde das auch Teil seiner psychologischen Kriegsführung.

 

Ausdruck davon sind auch die Errichtung neuer Stalin-Denkmäler und die Rückbenennung des Wolgograder Flughafens in Stalingrad (die Stadt Wolgograd hieß früher Stalingrad).

 

Putin muss aber auch der Beliebtheit Stalins unter den Massen Tribut zollen. Die Forderung nach der Umbenennung Wolgograds in Stalingrad kommt aus den Massen – seit Jahren. Diese Entwicklung geht so weit, dass die revisionistische Kommunistische Partei der Russischen Föderation (KPRF) jetzt offen erklären musste, die Geheimrede Nikita Chruschtschows zum XX. Parteitag der KPdSU 1956, auf dem Stalin offen diskreditiert und der Sozialismus verraten wurde, sei ein Fehler gewesen. Das wäre vor Jahren undenkbar gewesen.

 

„Der brutale Diktator Stalin scheint in Vergessenheit zu geraten“, beklagte die Tagesschau. Eifrig wiederholte sie die Lüge von einer durch Stalin angeordneten Hungersnot. Das Stichwort „Säuberungen“ wurde in den Raum geworfen, ohne deren Hintergrund in der Vorkriegssituation 1937 / 38 auch nur anzudeuten. Die Haltung der Menschen zu damaligen Fehlern und auch Verbrechen gegen Unschuldige ist ein Bestandteil ihrer heutigen Beurteilung. Dabei geht es nicht um „Vergessen“! Vollkommen abwegig behauptete die Tagesschau stattdessen, es sei Putins Ziel, bei der heutigen Verfolgung Oppositioneller keinen Gedanken an die Vergangenheit aufkommen zu lassen. Als würde der Imperialist Putin nicht die Machtpolitik des russischen Imperialismus organisieren, sondern wolle ernsthaft die sozialistische Ära der Sowjetunion rehabilitieren! Verbissen hält die Tagesschau am Totschlagargument des „Stalinismus“ fest und will nicht zur Kenntnis nehmen, dass der 1956 von Chruschtschow und 1986 von Gorbatschow propagierte Antistalinismus immer mehr an Wirkung verliert.

 

Am 18. Juli jährt sich zum 80. Mal der Beginn der Potsdamer Konferenz der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs. 1945 wurde dort unter maßgeblicher Führung Stalins die Zerschlagung des deutschen Faschismus und das Verbot aller faschistischen Organisationen vereinbart. Die Auseinandersetzung darüber zu beeinflussen und von der heutigen internationalen Gefahr des Faschismus abzulenken – auch das war die Absicht des Anti-Stalin-Berichts der Tagesschau. Es steht an, den Rauch solcher Nebelkerzen zu vertreiben und dem Sozialismus zu neuem Ansehen zu verhelfen! Die Zeichen dafür stehen jedenfalls gut.