Stahl

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Jetzt reichts: Auf Erpressung kann es nur eine Antwort geben: Streik!

Der folgende Artikel ist in der aktuellen Extra-Ausgabe der Zeitung von Kollegen für Kollegen im Stahlbereich, „Stahlkocher“, erschienen. Die Rote Fahne Redaktion dokumentiert:

Aus Kollegenzeitung „Stahlkocher“
Jetzt reichts: Auf Erpressung kann es nur eine Antwort geben: Streik!
(rf-foto)

Alle Sonntagsreden von Investitionen, „sozialverträglich“ und so weiter, werden in die Tonne getreten. Russwurm, Lopez & Konsorten setzen uns die Pistole auf die Brust. Eiskalt sagte Frau Jaroni vom Vorstand auf der letzten Betriebsversammlung: „Entweder wird unser Plan umgesetzt oder der ganze Stahlbereich ist infrage gestellt!“. Und Arbeitsdirektor Schulte legte nach: „Die Zahl des Abbaus von 11.000 Arbeitsplätzen steht!“.


Wer jetzt Hoffnung in die Regierung setzt, macht sich Illusionen. Die Regierung bekommt ihre Politik von den Monopolen diktiert. Kein Wunder, machen sie von Anfang an Stimmung für längere Arbeitszeiten und wollen den Acht-Stunden-Tag aufheben. Das bedeutet, die Merz-Klingbeil-Bundesregierung macht keine Politik für uns.


Mit der Drohkulisse von einer Insolvenz des Stahlbereichs will der Vorstand nun 200 Millionen Euro pro Jahr zusätzlich aus uns herausholen. Die wollen uns bis auf den nackten Arsch ausziehen: keine Tariferhöhungen mehr, alle tariflichen Einmalzahlungen, wie auch Urlaubs- und Weihnachtsgeld, sollen gestrichen werden. Unsere IG Metall hat uns über zehn Punkte dieser Giftliste informiert. Die größten Hammer: Die Ausbildungsplätze sollen weiter zusammengestrichen werden. Die jungen Facharbeiter bekommen keine Übernahme. In zig Abteilungen gibt es Unterbesetzung; woher sollen denn neue Leute kommen? Damit wird die Zukunft der Region, der Stahlstandorte infrage gestellt.

Der ThyssenKrupp-Vorstand will, dass am Mittwoch unterschrieben wird, sonst gibt es direkte Entlassungen. Das ist Erpressung und mit Erpressern wird nicht verhandelt!

Knut Gießler, Bezirksleiter IG Metall NRW, schreibt im IG-Metall-Flugblatt vom 3. Juni: „Es ist bereits fünf nach zwölf, so traurig es ist, TKSE ist zum Sanierungsfall geworden“. Damit will er nur seinen kommenden Kniefall vor dem ThyssenKrupp-Vorstand vertuschen. Auf solche Verhandlungsführer, die den Verzicht predigen, verzichten wir lieber. Das ThyssenKrupp Federnwerk in Hagen steht vor der Schließung, trotz jahrelangen Verzichts. Darum sagen wir: Jetzt ist Schluss! Wir bleiben dabei: „Stahl ist Zukunft!“. Es reicht, wir nehmen das Heft jetzt selbst in die Hand.

 

Am Dienstag sind überall Betriebsrats-Infos oder Betriebsversammlungen angesetzt. Die Erfahrung vom letzten Mal zeigt: Machen wir sie zu Streikaktionen, aber nicht nur für ein paar Stunden. Setzen wir selbstbewusst alle Anlagen für mehrere Schichten still. So lange, bis der Vorstand mitsamt seinem Plan vom Tisch gefegt ist.

Auf keinen Cent wird verzichtet, um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz wird gekämpft!

Ein unbefristeter konzernweiter Streik von uns Stahlarbeitern ist jetzt genau der richtige Weg.

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