30 Jahre Massaker von Srebrenica

30 Jahre Massaker von Srebrenica

Gedenken an den Genozid – und was ist mit Gaza?

Das Massaker von Srebrenica jährt sich dieser Tage zum 30. Mal.

Von ffz
Gedenken an den Genozid – und was ist mit Gaza?
Auf dem Gelände der niederländischen UNO-Blauhelme (links: Foto von heute) sammelten sich die verängstigten Flüchtlinge damals. Ihre Leichen werden heute exhumiert (rechts) (Fotos: Julian Nitzsche/Adam68; Montage: Rote Fahne Redaktion)

Kern der Kriege, die zwischen 1991 und 1999 auf dem Balkan geführt wurden, war die Rivalität zwischen den westlichen Imperialisten auf der einen Seite und dem bürokratisch-kapitalistischen Regime Slobodan Miloševićs in Serbien auf der anderen Seite. Dieses war damals eng mit dem russischen Imperialismus verbunden. Im Rahmen dieser Kriege versuchte nicht zuletzt der BRD-Imperialismus, neu entstandene Staaten wie Kroatien, Slowenien etc. unter seinen Einfluss zu bekommen. Aus diesem Grund wurden Truppen aus EU-Staaten im Rahmen eines UN-Mandats als „Friedenstruppen“ in diesen Krieg entsandt.

 

Im Juli 1995 ergaben sich niederländische UN-Truppen, die offiziell zum Schutz der Menschen in der UN-„Schutzzone“ Srebrenica dort stationiert worden waren, kampflos der faschistisch-nationalistischen serbischen Soldateska des bosnischen Serbenführers Radovan Karadžić und seines Generals Ratko Mladić. Als Folge wurden in einer Massenhinrichtung 8372 Bosniaken, vor allem bosnisch-muslimische Männer und Jungen, erschossen. Der Nationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien und der Internationale Strafgerichtshof haben dieses und weitere Massaker als Genozid eingestuft. Karadžić und Mladić verbüßen für ihre Verbrechen lebenslange Haftstrafen.


Während heute völlig berechtigt der Opfer dieses Massakers gedacht wird - auch seitens der deutschen Bundesregierung, ist diese gleichzeitig als Waffenlieferant der faschistisch-zionistischen Regierung Israels indirekt an einem weiteren Völkermord beteiligt: an dem an den Menschen in Gaza. Laut dem Statistischen Bundesamt sind seit dem 7. Oktober 2023 durch Angriffe des israelischen Militärs rund 57.680 Menschen getötet worden, rund 137.409 wurden verletzt.¹


Wenn das Massaker von Srebrenica schon ein Völkermord war, was ist dann das Vorgehen des Netanjahu-Regimes gegen die Menschen in Gaza? Auch die Rote Fahne Redaktion ist heute in Gedanken der Trauer und der Solidarität bei den Angehörigen der Opfer von Srebrenica, aber: Der BRD-Imperialismus ist mitschuldig an über 50.000 Toten im Gazastreifen. Auch das muss am Jahrestag des Massakers von Srebrenica gesagt werden!