Hitzewelle
Ernsthafte Konsequenzen gefragt!
Wegen der aktuellen Hitzewelle wendet sich Dr. med. Günther Bittel aus Duisburg-Rheinhausen an die Leserinnen und Leser:
Liebe Leserinnen und Leser von Rote Fahne News!
Jede Zeitschrift, jedes Nachrichtenmagazin behandelt zurzeit die Hitzewelle. Besonders Südeuropa wird von Temperaturen bis 46 Grad heimgesucht. Im Schatten! Und der Sommer hat gerade erst begonnen! Es werden neue Temperatur- und Trockenheitsrekorde aufgestellt, Busch- und Waldbrände haben wieder begonnen.
Fleißig werden Experten befragt, die sicher viele brauchbare Tipps geben, und manchem Moderator oder Wetterexperten merkt man ehrliche Betroffenheit an. Oezden Terli, deutscher Meteorologe und Wettermoderator im ZDF, nutzt seinen vorhandenen Spielraum, um über die Entwicklung und Gesetzmäßigkeiten der Klimakatastrophe aufzuklären.
Doch wo bleibt in den großen Medien und in den Reihen der Regierung eine umfassende ehrliche Analyse. Gefragt und erforderlich sind ernsthafte Konsequenzen - gerade diese bleiben aber aus. Die imperialistischen Mächte treiben dagegen die begonnene globale Umweltkatastrophe weiter an, gießen Öl ins Feuer, allen voran der faschistische US-Präsident Trump. Doch auch die deutsche Regierung lässt vor Borkum und am Ammersee nach Gas bohren, verfolgt umweltzerstörerische Projekte wie CCUS (CO2-Abscheidung und Nutzung in Verbindung mit unterirdischer Lagerung im Meeresboden) oder Müllverbrennung mit Thermolyse. Dafür ist gepumptes Kreditgeld vorhanden. Ebenso wie auch für eine aggressive Hochrüstung. Für Soziales, Gesundheit und für wirklichen Umweltschutz dagegen nicht.
Deswegen sollten wir bei aller Vorsicht und Umsichtigkeit bei Aufenthalten im Freien es nicht versäumen, gerade jetzt das Buch "Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen - was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?" von Stefan Engel offensiv anzubieten, weiter bekannt zu machen und um seine Schlussfolgerungen eine breite Debatte zu entfalten. Einschließlich der Stärkung des kämpferischen Zusammenschlusses um wirkliche ernsthafte Konsequenzen.
Dass dieses Buch ganz anders herangeht, wissenschaftlich, vom Standpunkt der Arbeiterinnen und Arbeiter, Angestellten und der breiten Bevölkerung, das merkt man deutlich auch in den "Leitlinien für ein erweitertes Kampfprogramm der Sofort- und Schutzmaßnahmen gegen die globale Umweltkatastrophe."
Da findet man Kampfforderungen, die jetzt und umgehend in der Kommunalpolitik, in den Betrieben und auf den Baustellen eingebracht werden müssen:
Wie zum Beispiel:
"Schaffung und Förderung ausgedehnter Grünzonen, Parkanlagen, Waldflächen, der Begrünung von Gebäuden, ökologisch geplanter Spiel- und Sportplätze vor allem in Groß- und Megastädten. Systematischer Abbau der Unterschiede zwischen Stadt und Land." (S.451)
"Umfassende Schutzprogramme für die breiten Massen gegen extreme Hitze und Kälte. Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich, Klimatisierung von Arbeitsstätten und öffentlichen Gebäuden auf der Grundlage erneuerbarer Energien. Vermeidung und Rückbau energiefressender Klimaanlagen, Nutzung traditioneller Bauweisen. Keine Arbeit (außer notwendigen Bereitschaftsdiensten) und keinen Schul- und Universitätsunterricht bei Temperaturen über 30 Grad Celsius! Gesetzliche Schutzprogramme für Arbeitende im Freien!" (S.452)
Zu den dort entwickelten Leitlinien eines Sofort- und Schutzprogramms wird herausgearbeitet, dass sie nur im entschlossenen Kampf durchgesetzt werden können. Vor allem steht das Buch für eine grundlegende gesellschaftsverändernde Lösung der Umweltfrage und Rettung der menschlichen Existenzgrundlagen im echten Sozialismus!
Bereits jetzt berichten Kolleginnen und Kollegen über unerträgliche Hitze in Werkshallen und dass sie nach der Nachtschicht völlig fertig sind, aber bei der Hitze dann nicht schlafen können. Nehmt diese Gefahr ernst, kämpft für euren Gesundheitsschutz!
Als Gesundheitshinweise hier noch eine Zusammenstellung ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
- Es geht gegenwärtig nicht nur um Hitze, sondern auch um Feinstaub, Bodenozon und aggressive UV-Strahlung. Sonnenschutz ist dringlich, auch bei kürzeren Aufenthalten im Freien, Kopfbedeckung "mit Luft und Krempe" wie z.B. Strohhut. Es drohen vermehrt Asthma-Anfälle, als Asthmatiker Notfall-Spray immer dabei haben, Peakflow regelmäßig kontrollieren!
- Die allgemeine Richtlinie von "Drei Liter trinken" ist eine Pauschalempfehlung. In Hitzeberufen braucht man noch mehr, dagegen müssen Herz-Patienten höllisch aufpassen, dass sie nicht Ödeme entwickeln und Flüssigkeit einlagern. Blutdruck und bei Diabetikern Blutzucker regelmäßig messen, Medikamente anpassen. Wassertabletten und Blutdrucksenker müssen jetzt oft reduziert werden, ansonsten könnte ein Kreislaufkollaps oder Sturzgefahr drohen.
- Aufenthalte im Freien nach Möglichkeit nur in frühen Morgenstunden oder nach Sonnenuntergang
- Keine eiskalten Getränke, aber körperwarme Tees (ohne Koffein, z.B. Minztee) und Wasser mit Elektrolyten (nicht eiskalt trinken, führt zu Magenstörungen und behindert die rasche Aufnahme, keine Eiswürfel!). Stark schwitzen ist auch Salzverlust! Besonders Magnesium und Kalium müssen oft ergänzt werden!
- Warm essen am besten abends, aber nicht zu spät, mittags am besten Salat, Obst, Rohkost (z.B. Nizza-Salat ...)
- Kühl oder lauwarm duschen, Kneipp-Güsse mit kaltem Wasser, für Ungeübte anfangs nur als Armgüsse (von der Hand in Richtung Herz, langsam mit dem Duschkopf), Arm- oder Fußbäder.
- Arbeit nach Möglichkeit von heißen Räumen in kühle Räume verlagern, Rolos und Rolläden tagsüber runter, sobald es draußen wieder kühler ist, für guten Luftaustausch sorgen, nachts nur mit Leintuch zudecken. In den Nächten steigt die Luftfeuchtigkeit durch das tagsüber verdunstete Wasser. Vorsicht mit Zugluft durch Ventilatoren und Klimaanlagen, letztere nicht zu niedrig einstellen! Weg mit Krawatten und Sakkos auf der Arbeit, leichte luftige Kleidung, vermehrte Pausen!
- Besondere Fürsorge für Kinder, Senioren und chronisch Kranke. Die praktische Solidarität und Alltagskultur unter Hitzewellen-Bedingungen gehören zur Kleinarbeit dazu!
Berichtet von euren Erfahrungen an Rote Fahne News, bleibt gesund!
Herzliche Grüße
Dr. med. Günther Bittel