Erklärung der Umweltgewerkschaft
"Stoppt die Kriegstreiber!"
Unter der Überschrift: „Stoppt die Kriegstreiber! Aktiver Widerstand gegen die wachsende Weltkriegsgefahr! Verbot und Ächtung aller atomaren, biologischen und chemischen Waffen!“ hat der geschäftsführende Vorstand der Umweltgewerkschaft eine aktuelle Erklärung veröffentlicht.
Mit dem Angriff Israels auf den Iran ist ein offener Krieg im Nahen Osten entbrannt. Das Eingreifen der USA mit der Bombardierung von iranischen Atomanlagen hat die Gefahr eines Dritten Weltkriegs verschärft. Merz und Söder gratulierten genauso wie der gesamte NATO‑Gipfel Donald Trump zu seinem „beherzten Eingreifen“.
Heuchlerisch soll angeblich ein Atomkrieg damit verhindert werden, dass die US-Armee die iranischen Atomanlagen zerstört. Also sind alle anderen Atomwaffenländer vernünftig, nur die Atomwaffen der iranischen Regierung sind eine Bedrohung? Das stimmt nicht. Die Initiative ICAN der IPPNW (Internationalen Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzt*innen in sozialer Verantwortung e. V., Anm. d. Red.) fordert schon seit Jahrzehnten alle Länder mit Atomwaffen auf, den Erstschlag mit Atomwaffen auszuschließen – ohne Erfolg. In Wirklichkeit will nur Trump entscheiden, wer Atomwaffen haben darf oder nicht. Mit diesem Aufspielen als Weltpolizei verschärft er die Konflikte.
Das iranische Regime wird gerade jetzt verstärkt versuchen, wieder oder immer noch ihre Fähigkeit für den Bau einer Atombombe weiterzuverfolgen. Außerdem legitimieren sich damit alle anderen Länder scheinbar zum Besitz von Atombomben, nur die „falschen“ dürfen diese nicht haben. Wer glaubt, dass uns das vor einem Atomschlag oder sogar Atomkrieg schützt, der irrt sich.
„Ein Atomkrieg stellt die größte Katastrophe in der Menschheitsgeschichte dar. Bereits ein regionaler Nuklearschlag würde einen nuklearen Winter verursachen, der eine zehn Jahre lange, weltweite Hungersnot auslösen würde.“ (Angelika Claußen, Ärztin und Präsidentin des IPPNW Europa)
Auch wenn derzeit eine Atempause ist, sind die Ursachen dieses Konfliktes nicht behoben, sondern haben sich sogar noch verschärft.
Es werden derzeit in der öffentlichen Debatte weiter rote Linien verschoben. Wir als Weltengemeinschaft dürfen nicht zulassen, wie ein völkerrechtswidriger Überfall auf ein anderes Land als legitime Verteidigung verkauft wird. Das bedeutet nicht, dass wir auf der Seite der iranischen Regierung stehen, sondern dass wir keine Kriegstreiberei akzeptieren. Wir dürfen nicht zulassen, dass Atomwaffenbesitz legitimiert wird.
Gäbe es einen Dritten Weltkrieg, wären alle vorherigen Bemühungen zur Rettung der Umwelt dahin. Eine neue Friedensbewegung muss sich entwickeln.
- Verbot und die Ächtung aller Atomwaffen!
- Wir rufen auf zur Beteiligung und Initiierung von Demonstrationen und Protesten gegen die Kriegstreiber.
- Machen wir die Gedenktage zu 80 Jahre Atombombenabwurf auf Nagasaki (9. August) und Hiroshima (6. August) zu einem Teil einer neuen Friedensbewegung.