Klimakatastrophe
Zu Gesetzmäßigkeiten der Klimaentwicklung
Der bekannte Meteorologe Mojib Latif geht mit vielen anderen Wissenschaftlern von einer Erderwärmung um mindestens drei Grad bis Ende des Jahrhunderts aus. Er bezeichnete bereits im letzten Herbst alle darunter liegenden Prognosen als „riesengroße Illusion“.¹ In Deutschland könnte die Erwärmung doppelt so hoch liegen.
Relativ bekannt sind Wechselwirkungen und Rückkopplungen in diesem Zusammenhang wie das Schmelzen des Polareises und Verringerung des Albedo-Effekts oder das Auftauen des Permafrosts und Austritt von enormen Mengen Methan in die Atmosphäre. Weniger in der Öffentlichkeit bekannt und dargestellt ist die Veränderung der Energiemenge.
Pro ein Grad Erderwärmung kann die Luft sieben Prozent mehr Wasserdampf und damit Energie aufnehmen. Der Meteorologe Sven Plöger erläutert dazu: „...die in der Atmosphäre enthaltene Energie nimmt mit steigender Energie sogar exponentiell zu. Spätestens seit der Corona-Pandemie wissen wir, was exponentielles Wachstum bedeutet.“² Ein exonentielles Wachstum bedeutet, dass sich eine bestimmte Bestandsgröße in jeweils gleichen Zeitschritten immer um denselben Faktor vervielfacht und sich damit auch die Entwicklung beschleunigt.
Zur Wasserdampfrückkoppelung schreibt er „Wenn die Luft sich erwärmt, kann sie (exponentiell) mehr Wasserdampf aufnehmen und Wasserdampf ist in der Summe das mit Abstand wichtigste Treibhausgas. Es wird im Unterschied zu CO² aber kaum emittiert, sondern ist rein natürlich ... Dadurch heizt sich das System weiter auf.“³ Das bedeutet, dass bei der aktuell auf zwei Grad zusteuernden Erderwärmung bereits 15 Prozent mehr Energie in der Atmosphäre ist als in vorindustrieller Zeit. Bei drei Grad wird es fast ein Viertel mehr sein!
Durch die Grundeigenschaft in der Natur, entstandene Unterschiede auszugleichen, ist die Bewegungsrichtung stets von vom energiereichen zum energiearmen „Medium“, wodurch die Atmosphäre immer mehr „brodelt“ und sich dadurch Hitze, Stürme, Niederschläge oder auch elektrischen Entladungen erhöhen oder verstärken. Die unmittelbare Wirkung des zusätzlichen Wasserdampfgases ist noch wenig erforscht. Meteorologen sind sich aber sicher, dass ein weiterer Rückkopplungseffekt entsteht, indem ein Teil der zurückgestrahlten Albedo-Strahlen durch das zusätzliche Wasserdampfgas erneut auf die Erdoberfläche zurückgeworfen wird und die Erwärmung beschleunigt.
Die thermodynamische Bewegungsrichtung der Energie kann aber eine noch wesentlich weitreichendere Konsequenzen haben. Ein Abkühlungsprozess der Erdatmosphäre dauert nach wissenschaftlichen Erkenntnissen dramatisch länger als ein Erhitzungsprozess. Deshalb schätzen seriöse Wissenschaftler (wie z.B. Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung) den Abkühlungsprozess von drei Grad Erderwärmung auf den vorindustriellen Stand auf mehrere Tausend Jahre, ggf. 10.000 Jahre ein. Also Hunderte Generationen.
In der begonnenen globalen Umweltkatastrophe entstand insbesondere eine neue Qualität durch die Wechselwirkung der verschiedenen Hauptfaktoren und der jeweils darin wirkenden vielfältigen Faktoren und Gesetzmäßigkeiten. Zur Entwicklung des globalen Klimas gibt das Buch „Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen - Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?“, von Stefan Engel folgende Qualifizierung:
„Die Jahre seit 2015 sind weltweit die heißesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Neben dem immer noch steigenden Ausstoß von Treibhausgasen in die Atmosphäre sind inzwischen gewaltige selbstzerstörerische Prozesse eingetreten, die den Treibhauseffekt zusätzlich beschleunigen … Das kennzeichnet eine neue Qualität, die als beginnende Klimakatastrophe bezeichnet werden muss“⁴.
Ein Grund mehr, alles daran zu setzen und keine Zeit zu verlieren, vor allem die gesellschaftlichen Bedingungen und Grundvoraussetzungen für wirklich konsequente Veränderungen und Maßnahmen gegen die Klima- und Umweltkatastrophe zu erkämpfen und aufzubauen. Mit vereinigten sozialistischen Staaten der Welt.