Patras

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Zehntägiger siegreicher Streik griechischer Seeleute

Zehn Tage lang kämpften griechische Seeleute erfolgreich gegen die Skrupellosigkeit der Reeder, die feindselige Haltung der Regierung und die Unterdrückung durch den Staat.

Von Iordanis Georgiou
Zehntägiger siegreicher Streik griechischer Seeleute
Foto: Seeleutegwerkschaft Penen. Auf dem Transparent steht: Der Sieg im Kampf der Seeleute - Die Kriminalisierung des Kampfes wird nicht durchkommen.

Die Seeleute haben bewiesen, dass Arbeitskämpfe nicht nur notwendig sind, sondern auch erfolgreich sein können. In den zehn Tagen des von Reedern und Regierung für "illegal" erklärten Streiks fanden 22 Streikversammlungen und über 40 Sitzungen der Streikkomitees statt, die von der PENEN Schiff für Schiff gebildet wurden. Der Sieg ist ein Sieg für die gesamte kämpfende Arbeiterbewegung in Griechenland. An allen Versammlungen nahmen viele Arbeiter aus anderen Betrieben, Studenten, ganze Schulklassen und Einwohner von Patras und Igoumenitsa teil.

 

Am fünften Tag des Streiks wurde eine große Friedensdemonstration in Patras gegen den imperialistischen Kriegen im Nahen Osten und der Ukraine, gegen den Völkermord in Palästina durch die Imperialisten und gegen die Beteiligung Griechenlands durchgeführt. Es waren Tausende! Sie haben ihre Demo im Hafen beendet - genau da, wo die Seeleute streikten! Tausende Demonstranten forderten die sofortige Erfüllung der gerechten Forderungen der kämpfenden Seeleute und bekundeten ihre Solidarität mit ihrem Streik. Hunderte von Gewerkschaften, Studentenvereinigungen, Parteien, Organisationen, Massenverbände, Arbeitergruppen und Kollektive in Griechenland solidarisierten sich und begrüßen den enormen Kampf der Seeleute und den Sieg gegen Reeder, Regierung und die und die Reeder-freundlichen Gewerkschaften.

 

Reeder, Regierung und Verkehrsministerium haben einem starken Gegner gegenübergestanden, der sich nicht hat bevormunden lassen. Selbst das Eindringen von Schlägertrupps der Polizei, die 22 Seeleute und Matrosen verhafteten, konnten ihre Kampfkraft nicht brechen. Auch die anderen arbeiterfeindlichen Maßnahmenvermochten dies nicht: die Gerichte fassten sogar Urteile, die Mitgliedern der Gewerkschaft PENEN verboten, den Hafen zu betreten. Insgesamt wurden sechs Urteile gefasst und die Streiks als Illegal diskriminiert. Das alles hat aber Einheit und Zusammenhalt gefestigt.

 

Diese Streiks wurden in den Schiffen ausgetragen, die zwischen Patras, Igoumenitsa und Italien fuhren. Alle Entscheidungen wurden von den Seeleuten einstimmig beschlossen. Alle waren rund um die Uhr im Einsatz. Arbeitgeber (SEEN – Attica Group und Grimaldi) mussten einigen wichtigen Forderungen der Seeleute nachgeben, darunter die Erhöhung der Garagenvergütung, Freistellung von der Arbeit außerhalb der Schiffe und die Rücknahme der Anklagen gegen die streikenden Kämpfer, während sie sich gleichzeitig zur Festschreibung der Forderungen im nächsten Tarifvertrag im Jahr 2026 verpflichteten.

 

Die Seeleute berichten in ihrer Erklärung: „Dieser Streik ist nicht nur für die Seeleute, sondern für alle Arbeiter ein Vermächtnis, das wertvolle Erkenntnisse zu einer Reihe wichtiger Fragen liefert. Er hat uns gezeigt, dass mit der organisierten, massiven Beteiligung der Arbeiter und ihrer Entschlossenheit die Terrorherrschaft … mit 22 Verhaftungen gebrochen, Verfolgungen zurückgenommen und Siege errungen werden können. Er hat uns gezeigt, dass, wenn die Arbeiter selbst den Kampf führen, mit Massenversammlungen wie denen unserer Seeleute jeden Nachmittag durchführten, wenn sie die Situation selbst in die Hand nehmen und sich gegen ihre Kriminalisierung wehren, dann bringen Widerstand und Ergebnisse. Er hat uns gezeigt, wer gegen die Kämpfe ist, wer falsche Freunde sind und wer echte Freunde sind. Das ist der einzige Weg, den das Volk, die Jugend und die Arbeiterklasse des Landes gehen müssen und können, und die Streikenden der Seeleute und unserer Gewerkschaft PENEN haben ihn gezeigt!“