USA
"Good Night and Good Luck" - Theaterstück nach einem Film über die McCarthy-Ära
Der amerikanischen Journalist Edward R. Murrow beendete seine Radioberichterstattung aus London während des Zweiten Weltkriegs mit dem Wunsch an seine Zuhörerinnen und Zuhörer: "Good night and good luck". Wer hätte gedacht, dass dieser doch eher belanglose Satz zum berühmten Filmtitel avanciert!
Murrow verwendete diesen Gruß später auch für Fernsehsendungen, die er in den USA moderierte. Und zwar, als er sich mit dem Ultrareaktionär und Kommunistenjäger Joseph McCarthy auseinandersetzte. Der Satz wurde später zum Titel des Films "Good Night, and Good Luck", der sich mit Murrows Kampf gegen McCarthy und die sogenannte "Red Scare" (Rote Angst) in den 1950er Jahren auseinandersetzt.
Murrows mutige Auseinandersetzung mit dem Antikommunisten und Kommunistenjäger McCarthy in den USA in den 1950er Jahren wurde der Stoff des Films "Good Night, and Good Luck" von George Clooney, der im Jahr 2005 erschien. Clooney selbst spielt in dem Film Murrow, der als mutig, standfest und moralisch integer gilt und noch heute in den USA dafür bekannt ist. Der Film konzentriert sich auf Murrows Auseinandersetzung mit McCarthys antikommunistischer Hetzjagd, die er durch seine Sendung öffentlich kritisierte.
Auf der Basis des Films feierte vor Kurzem am Broadway eine Bühnenfassung Premiere, ebenfalls mit George Clooney in der Rolle des Edward R. Murrow. Diese Bühnenfassung wiederum wurde vom US-amerikanischen Sender CNN sowohl im Fernsehen als auch weltweit im Stream übertragen. Die Broadway-Inszenierung hatte zuvor bereits Geschichte geschrieben, denn sie hat in ihrer ersten Woche mehr eingespielt als irgendein anderes Stück. Und die CNN-Übertragung feierte traumhafte Einschaltquoten.
Vor der McCarthy-Ära gab es in den USA einen entwickelten Kampf gegen jeglichen Rassismus, für die Einheit der Arbeiterklasse. Die Kommunisten standen an der Spitze. Es ist bemerkenswert, dass eine Theater- und Fernsehproduktion, die den Kampf gegen den Antikommunismus in den Mittelpunkt stellt, derart erfolgreich ist. Das gibt doch der Bewegung "Gib Antikommunismus, Faschismus, Rassismus, Antisemitismus keine Chance!"
Die Menschen machen sich Gedanken über den Zusammenhang der McCarthy-Ära zum heutigen faschistischen US-Präsidenten Trump. Immerhin war einer der Kommunistenjäger mit McCarthy später Chefberater von Trump: Roger Stone.