Hitzewelle in Südeuropa
Schwere Waldbrände in Griechenland, Temperaturen bis zu 47 Grad in Spanien
Mit großer Anstrengung und zum Teil unter Lebensgefahr konnten Feuerwehrkräfte gewaltige Wald- und Buschbrände auf der ostägäischen Insel Chios unter Kontrolle zu bringen. Drei Tage lang hatten die Brände gewütet.
Auf Chios sind allein in dieser Woche 6200 Hektaren Land verbrannt. Das sind rund sieben Prozent der Gesamtfläche der Insel. Große Teile der Insel waren über Tage in dichten Rauch gehüllt. Neben professionellen Feuerwehrleuten halfen auch viele Freiwillige bei den Löscharbeiten. Eine Landwirtin sagte gegenüber der Website Politis Chios, dass die größte Katastrophe sei, dass Wasserrohre geschmolzen seien. Ohne das Bewässerungssystem könnten die Landwirte nicht weitermachen. «Alles, was grün war, ist zu Asche geworden.»
Neue Brände entwickeln sich in Attika. Am Donnerstag zogen die Flammen durch den Küstenort Palaia Fokaia, rund 40 Kilometer südlich von Athen. Mehrere Häuser – vor allem Menschen aus der Hauptstadt haben hier ihre Ferienhäuser – wurden komplett zerstört, viele weitere sind schwer beschädigt. Videoaufnahmen zeigen: Wo bis zum Vortag noch Häuser und Bäume standen, sind nur noch Asche und Gerippe von Häusern zu sehen. Das Feuer frass sich auch durch die bewaldeten Berghänge, die den Ort umgeben. Nach jahrelanger Kritik an der reaktionären Mitsotakis-Regierung, die die Feuerwehren reduzierte und ihre Ausrüstung verkommen ließ, hat sie in diesem Jahr die Zahl der Feuerwehrleute auf 18 000 erhöht. Ohne die vielen Freiwilligen würde noch viel mehr verbrennen.
Meteorologen rechnen damit, dass vom heutigen Samstag bis kommenden Mittwoch die Temperaturen im Süden Spaniens auf 45 Grad klettern, lokal auch auf 46 oder 47. Das sind Temperaturen, die sich bereits einem Bereich nähern, der menschliches Leben verunmöglicht. Bisher sterben die Menschen in Europa noch nicht massenhaft an der Hitze - aber soll das zur Beruhigung gereichen? Die Hitzewellen nehmen in globaler Ausbreitung und Stärke zu und führen zu einer zunehmenden Zahl von Hitzetoten und zerstören irreversibel bisherige Agrar-Flächen. Sie führen zu einer Zunahme der nicht mehr bewohnbaren Gebiete. Dies wird zusammen mit umweltzerstörerischen Kriegen zusehends zu einer Hauptursache der globalen Fluchtbewegung.
Jeder Hitzetote ist doch ein Weckruf! Sofortmaßnahmen wie der Schutz von Arbeitern, die im Freien arbeiten, müssen erkämpft und der gesellschaftsverändernde Umweltkampf muss aufgenommen werden. Die Umweltfrage darf nicht weiter hintangestellt werden. Die Arbeiter- und die Umweltbewegung sind herausgefordert, klar Position zu beziehen gegen den umweltpolitischen Rollback, der in fast allen Ländern in Verbindung mit der Tendenz zum Faschismus und der Rechtsentwicklung stattfindet.
Die Hitzewellen nehmen in globaler Ausbreitung und Stärke zu und führen zu einer zunehmenden Zahl von Hitzetoten und zerstören irreversibel bisherige Agrar-Flächen. Sie führen zu einer Zunahme der nicht mehr bewohnbaren Gebiete. Dies wird zusammen mit umweltzerstörerischen Kriegen zusehends zu einer Hauptursache der globalen Fluchtbewegung.