Dänemark

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Lutherische Bischöfe fordern: Übt Druck auf Israel aus!

Der Krieg in Gaza hat längst alle Grenzen des Zumutbaren überschritten, schreiben acht lutherische Bischöfe in einer gemeinsamen Erklärung. Gleichzeitig fordern sie die Regierung auf, Druck auf die israelische Regierung auszuüben.

Pressemitteilung vom 17. Juni 2025

Der Krieg in Gaza hat längst alle Grenzen des Zumutbaren überschritten. Wir beobachten mit Entsetzen die Verschärfung der Lage in Gaza und das zunehmende Vorgehen Israels im Westjordanland. Wir fordern daher die dänische Regierung auf, Druck auf die israelische Regierung auszuüben, damit sie den zahlreichen internationalen Forderungen nach einer sofortigen Einstellung der Kriegshandlungen in Gaza nachkommt und an der Bereitstellung von mehr Nothilfe für Gaza mitwirkt.

 

Wir unterstützen die heftigen Proteste gegen die fortgesetzten und illegalen Siedlungen in den besetzten Gebieten und die Bemühungen um ein friedliches Zusammenleben verschiedener Bevölkerungsgruppen – darunter auch Christen –, die eine lange und legitime Tradition des Lebens in Israel und den besetzten palästinensischen Selbstverwaltungsgebieten haben. Wir rufen alle Hilfsorganisationen und Organisationen der Zivilgesellschaft dazu auf, zusammenzuarbeiten, um die akute Not zu lindern und langfristig Frieden und Versöhnung zu erreichen, und wir fordern die Hamas auf, die entführten Geiseln unverzüglich freizulassen.

 

Wir lehnen den sogenannten christlichen Zionismus ab, der als religiöse Rechtfertigung für illegale Siedlungen und die Vertreibung von Nichtjuden aus den palästinensischen Gebieten herangezogen wird. Wir appellieren an unsere eigenen Regierungen und die Regierungen anderer Länder, das Recht der Palästinenser auf Freiheit und Gerechtigkeit sowie ihr Recht auf Beteiligung am Aufbau eines dauerhaften Friedens mit dem Staat Israel anzuerkennen, damit sowohl Palästinenser als auch Israelis ein Leben in Würde führen können.

 

Wir distanzieren uns aufs Schärfste von jeglichem Missbrauch von Religion zur Rechtfertigung von Übergriffen auf Menschen – einschließlich Kriegsverbrechen. Unsere Gedanken und Gebete gelten allen Opfern dieses Konflikts – einschließlich der christlichen palästinensischen Minderheit, die sich seit Jahren für Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden einsetzt.

 

Unterzeichnet von

  • Peter Skov-Jakobsen, Bischof der Diözese Kopenhagen
  • Marianne Christiansen, Bischöfin der Diözese Haderslev
  • Henrik Stubkjær, Bischof der Diözese Viborg
  • Peter Birch, Bischof der Diözese Helsingør
  • Mads Davidsen, Bischof der Diözese Fyn
  • Marianne Gaarden, Bischöfin der Diözese Lolland-Falster
  • Henrik Wigh-Poulsen, Bischof der Diözese Aarhus
  • Thomas Reinholdt Rasmussen, Bischof der Diözese Aalborg