Arbeitsplatzvernichtung bei Bosch
Kahlschlag in Schwäbisch Gmünd – inakzeptabel!
Heute berichtet die Südwestpresse über einen weiteren Kahlschlag bei Bosch Schwäbisch Gmünd. Bereits beschlossen war, dass von 3450 Arbeitsplätzen 800 bis 2026 vernichtet werden.
Unter dem Druck des Bosch-Konzerns mit der Drohung, den ganzen Standort Schwäbisch Gmünd zu schließen, wurde ein weiterer Kahlschlag vereinbart. Weitere 950 Arbeitsplätze sollen vernichtet werden und gerade noch 1700 übrig blieben. Das ist weder „akzeptabel“ (1) noch ein „tragfähiger Kompromiss“ (1), wie das von der IG-Metall- Führung kommentiert wird. Mit der Begründung, die Ausbildung und das Werk im Schießtal seien bis 2030 gesichert.
Ende April haben die Beschäftigten bei einer Kundgebung vor dem Werk im Schießtal eindeutig klar gemacht, dass sie um jeden Ausbildungs- und Arbeitsplatz kämpfen wollen und diesen Kahlschlag nicht akzeptieren. Es geht hier um die eiskalte Abwälzung der Krisenlasten der Weltweltwirtschafts- und Finanzkrise in Wechselwirkung mit Strukturkrisen durch den Bosch-Konzern auf die Arbeiter und Angestellten. Elektrische Lenkungen, die Übertragung von Lenkbefehlen über Steuergeräte, wie sie in Schwäbisch Gmünd produziert werden, statt über über Spurstangen und Achsschenkel, sind für die Elektromobilität ein technischer Fortschritt und „angesagt“. (1)
Bosch behauptet, „Verluste in Milliardenhöhe“ (1) geschrieben zu haben. In Wirklichkeit hat der Boschkonzern auch in der Krise seit 2018 glänzende Profite eingefahren. Diese sollen im Weltwirtschaftskrieg gesichert und ausgebaut werden. Das zeigt sich in den Plänen der Verlagerung der Produktion nach Ungarn (wie Bosch Power Tools Leinfelden und Sebnitz), wo höhere Profite winken. Inakzeptabel ist das Vertrösten auf „sozialverträglichen Personalabbau“ und auf eine „Transfergesellschaft“.
Vom Standpunkt der Beschäftigten bei Bosch führt kein Weg daran vorbei, um jeden Arbeitsplatz zu kämpfen, konzernweit, standort- und länderübergreifend den Kampf um die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich aufzunehmen. Es wird deutlicher, dass ein selbständiger Kampf um jeden Arbeitsplatz notwendig ist auch als wesentlicher Faktor, die IG Metall als Kampforganisation zu stärken statt als Kapitulationsorganisation des Co-Managements.
Aktuell brennende Fragen in der ganzen Region, die auch beim Neckarfest am kommenden Samstag, 28. Juni in Stuttgart von Bosch-Kolleginnen und -Kollegen und Gewerkschaftern weiterer Automobilkonzerne beraten werden können. Beim Stand des IAC (Internationale Automobilarbeiterkoordinierung) ab 15 Uhr und bei der Gesprächsrunde der MLPD zur Entwicklung der Arbeiteroffensive von 15.45 Uhr bis 16.30 Uhr.