Arcelor Mittal Dünkirchen
Gemeinsam kämpfen!
Die Gewerkschaft CGT Nord hatte zu einem „TREFFEN FÜR DEN ZUSAMMENSCHLUSS DER KÄMPFE" aufgerufen. Das ließen sich der Solikreis „Keiner schiebt uns weg" und die MLPD Duisburg nicht zweimal sagen. Morgens früh am 20. Juni machten wir uns zu dritt auf den Weg nach Dünkirchen. Dabei hatten wir auch eine Solidaritätsadresse der Vertrauenskörperleitung von TKSE dabei, auf Deutsch, und eine eigene auf Französisch.
Zwei Aktivistinnen des Soli-Kreises, auch mit etwas Französisch-Kenntnissen, ein ehemaliger Stahlarbeiter: so waren wir ein gutes Team! Mit unseren Fahnen und einem Pllakat auf Französisch waren wir gleich ziemlich umlagert, fotografiert und umarmt. Politische Kräfte außer uns waren vertreten KPF, Trotzkisten und La France Insoumise. Man sah viel Che Guevara, ein paar Palästina-Fahnen.
Im April hatte ArcelorMittal die Streichung von Hunderten Arbeitsplätzen in Nordfrankreich angekündigt. Ungefähr 400-500 Kolleginnen und Kollegen aus Nordfrankreich hatten sich bei der Aktion versammelt, so aus Dünkirchen, Dieppe, Lille. Andere Betriebe waren vertreten, so EDF, SNCF. Nach dem „kämpferischen Barbecue" mit Würstchen und kalten Getränken begann eine Kundgebung mit kämpferischen Reden. Da unsere Französisch-Kenntnisse eher begrenzt sind, haben wir wenig verstanden. Auf dem Riesentransparent auf der Bühne prangte die Forderung nach Verstaatlichung. Die Parole war oft zu lesen: „WIR KÖNNEN METALL MACHEN OHNE MITTAL!“ Auch "Dekarbonisierung" war im Gespräch. Das traditionelle Verbrennen von Autoreifen steht allerdings im Widerspruch zur Freisetzung von CO2 in die Atmosphäre…
Wir stellten uns den Gewerkschaftsvertretern vor und fragten, ob wir eine Solidaritätserklärung vorlesen können. Das war überhaupt kein Problem; wir kamen ziemlich schnell dran.
„Wir kommen aus Duisburg, dem Zentrum der deutschen Stahlindustrie. ThyssenKrupp, der große Stahlkonzern, hat bereits im letzten Jahr den Abbau von 11.000 Arbeitsplätzen angekündigt. Ein Werk soll ganz geschlossen werden: die Hüttenwerke Krupp Mannesmann.
2026 läuft der Liefervertrag mit Arcelor Mittal Ruhrort aus, von dem der Hochofen 9 abhängt.
Eine Reduzierung der Produktionskapazität auf 6 Millionen Tonnen würde die gesamte Produktionsgruppe in Frage stellen. Dies wäre der Tod auf Raten für HKM, auch Hoesch Hohenlimburg wäre von der Schließung bedroht.
Die Gewerkschaft IG Metall hat uns informiert: Arcelor Mittal plant auch in Frankreich den Abbau von Hunderten von Arbeitsplätzen. Deshalb haben wir die gleichen Interessen. Wir sind gekommen, weil wir gemeinsam unsere Arbeitsplätze verteidigen müssen. Lasst uns Kontakt aufnehmen und besprechen, was wir gemeinsam tun können. -- Solidaritätskreis und MLPD Duisburg"
Dem Gewerkschaftsvertreter von Arcelor Mittal haben wir die Erklärung der VKL TKSE übergeben. Wir wurden als Teil des gemeinsamen Kampfs verstanden, was gut zu sehen ist auf zwei Fotos von uns auf der Facebook-Seite der CGT: cgt arcelormittal dunkerque (s. unten). Für bleibenden Erfolg haben wir mehrere Kontakte geknüpft.