Argument

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Pistorius bei Caren Miosga: Doppelmoral in Erklärungsnot

Am Sonntag den 22. Juni saß Verteidigungsminister Pistorius im Talksessel bei Caren Miosga. Zu dem Angriff der USA auf den Iran sagt er: "Solche Angriffe können legitim sein, wenn sie eine größere Bedrohung abwenden. Und es ist übrigens keine Doppelmoral Frau Miosga, wenn wir auf Putins Krieg gegen die Ukraine schauen einerseits – und jetzt auf die Situation im Mittleren Osten andererseits. Putin hat ein souveränes Land angegriffen." Der Iran ist nicht souverän?

Korrespondenz

Caren Miosga unterbricht: "Das würde ich niemals vergleichen". Pistorius: "Ne, sie nicht. Aber man hört so dies gerne mal überall. Das ist eine völlig andere Ausgangslage, als das, was hier passiert. Und deshalb ist das auch so schwer. Wir müssen immer darauf achten, nur vergleichbares miteinander zu vergleichen. Alles andere wird schwierig." Über die Sendung verteilt führt er aus, warum das nicht vergleichbar sei. "Putin ist imperialistisch." Ganz anders sein Urteil in Bezug auf die neueste Entwicklung: „Die Amerikaner haben hier in der Region eine Verantwortung übernommen. ... Das ist eine gute Nachricht für den Mittleren Osten, den Nahen Osten und auch für Europa.“

 

Wenn also Putin einen anderen souveränen Staat überfällt, ist das imperialistisch. Wenn aber die USA einen anderen souveränen Staat bombardieren, dann ist das "Verantwortung übernehmen". Die Kritik an dieser offensichtlichen Doppelmoral ist riesig, das weiß auch Pistorius. "Man hört so dies gerne mal überall" - hier spricht die verzweifelte Erklärungsnot der Doppelmoral! In Wirklichkeit lässt sich das eben sehr gut vergleichen. Und Pistorius gibt auch schon selbst das Stichwort.

 

Israel verfolgt den imperialistischen Plan eines Großisrael. Deshalb die Landnahme im Libanon und Syrien, deshalb der Völkermord an den Palästinensern in Gaza, die damit vertrieben werden sollen. Deshalb der Angriff auf Iran, als imperialistischen Hauptrivalen in der Region. Und natürlich handeln die USA imperialistisch. Sie sind immer noch der imperialistische Haupträuber der Welt. Sie verfolgen mit dem Angriff auf den Iran die Sicherung ihres Einflusses im Nahen und Mittleren Osten. Und sie zielen auf ihre imperialistischen Hauptrivalen Russland und China, die eng mit Iran verbündet sind. Und nicht zuletzt ist auch der Iran ein (neu-)imperialistisches Land, das lange versucht hat, über die Unterstützung der Hisbollah, der Hamas und der Hutis eine Vormachtstellung in der ganzen Region zu erreichen. Es handelt hier sich also um einen von allen Seiten ungerechten, weil imperialistischen Krieg.