Krieg im Mittleren Osten
Vor einer weiteren Verschärfung?
Nach dem Eingreifen der USA in den Krieg auf Seiten der zionistischen israelischen Regierung geht der gegenseitige Beschuss von Israel und dem Iran mit Langstreckenwaffen aller Art weiter. Israel griff erneut die Atomanlage Fordo im Iran an. Trump droht erstmals auch mit dem Sturz des iranischen Regimes. Gleichzeitig spielt er die Tragweite seines Angriffskriegs herunter. Russland stellt sich hinter den Iran.
In jedem Fall nehmen alle Seiten die Lage ernst, gleichgültig, wie gleichgültig sie sich dabei auch geben mögen. So hat zum Beispiel die imperialistische Supermacht USA die Zahl der Evakuierungsflüge für "ausreisewillige" US-Amerikaner in Israel verdoppelt. Die Sicherheitsbehörden in Deutschland haben Vorsichtsmaßnahmen im Zusammenhang mit Stützpunkten der US- Armee und Einrichtungen der US-Regierung erhöht, denn auch sie sind jetzt potenziell Angriffsziele.
Seither bringen sich alle Seiten in Stellung. Auf der einen Seite erklären die USA, dies sei eine einmalige und erfolgreich abgeschlossene Aktion und nun sei man wieder bereit und in der Lage, zu verhandeln. Auf der anderen Seite fordert Trump unter dem Slogan "Make Iran Great Again" einen Sturz der Regierung im Iran (… Again? Die Rückkehr der Schah-Diktatur?). Er forderte auf seiner Social Media Plattform "Truth Social" (wo auch sonst) die "bedingungslose Kapitulation" des Iran. Seit wann macht es Sinn, zu Verhandlungen aufzurufen, wenn man die bedingungslose Kapitulation fordert?
Die Reaktionen der europäischen Imperialisten sind gemischt und zumeist heuchlerisch: Außenminister Wadephul wünscht sich die Rückkehr zur Diplomatie, andere wie Söder (CSU) begrüßen sogar offen den völkerrechtswidrigen Angriff.
Russland stellt sich hinter den Iran
Der Iran seinerseits hat sich an die Organisation für islamische Zusammenarbeit (OIC) gewendet, deren Mitglieder größtenteils den Angriff auf den Iran verurteilten. Der iranische Außenminister reiste weiter nach Moskau, traf sich dort mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dieser verurteilte den Angriff der US-Amerikaner als "absolut unprovozierte Aggression". Er kündigte an, dem iranischen Volk helfen zu wollen - gewiss meinte er damit das Regime und nicht das Volk, aber ungewiss ist, welche Hilfe zu erwarten ist.
Weder Russland noch China kann auf den Iran verzichten: Er hat eine strategische Bedeutung für die Allianz der Neuimperialisten. Wie um das zu unterstreichen, soll das iranische Parlament eine Blockade der Straße von Hormus bereits genehmigt haben. Würde der Seeweg blockiert, würde dies unter anderem ein Drittel des weltweiten Ölhandels abwürgen. Für den Fall kündigen die westlichen Imperialisten harte Gegenschläge an. Die Huthi und die Hisbollah wollen im Kriegsfall an der Seite des Iran stehen - aber sie scheuen bisher vor direkten Attacken auf die US-Kräfte zurück. Dieses Hin und Her unterstreicht die Gefährlichkeit der Lage.
Es gibt erste Berichte von Protesten gegen die Angriffe auf den Iran und die akute Weltkriegsgefahr. In Deutschland wird heute in ca. 50 Städten protestiert. Rote Fahne News wird darüber morgen berichten.