Kreta

Kreta

Das Heldendenkmal von Gerakari

Während unseres Urlaubs auf Kreta machten wir einen Ausflug nach Gerakari, eines der kleinen Dörfer im Amarital. In Reiseführern über Kreta hatten wir Hinweise auf den Widerstand griechischer Partisanen gegen die deutsche Wehrmacht im Amarital gefunden.

Das Heldendenkmal von Gerakari
https://www.gedenkorte-europa.eu/de_de/gerakari-vryses-ano-meros.html

In Gerakari steht eine sehr würdige und gepflegte Gedenkstätte direkt an der Hauptstraße, mit Aussicht in das schöne Tal. In griechischer Sprache kann man die Namen aller am 22. August 1944 hier Erschossenen auf der Marmorsäule lesen, darunter ganze Familien.

 

Schon die deutsche Invasion in Griechenland im April 1941 war ein aggressiver Angriffskrieg und - nach den Erfahrungen und Schlussfolgerungen aus dem Ersten Weltkrieg – ein Verstoß gegen internationales Völkerrecht. Es folgten Kriegsverbrechen der Wehrmacht gegen die griechische Zivilbevölkerung und gegen den Partisanenkampf. Als Kreta im Mai 1941 erobert und besetzt wurde, begannen deutsche Soldaten auch hier mit Massakern.

 

Ein Höhepunkt solcher Kriegsverbrechen waren die Massaker der SS in Anogia und in dreizehn Dörfern des Amaritales im August 1944. Per Dekret wurde die Erschießung aller männlichen Bewohner angeordnet, weil sie die Partisanen nicht an die Faschisten verraten hatten. Anschließend wurden die Häuser, mit den Leichen darin, abgebrannt. Diese Massaker hatten auch das Ziel, Nahrungsmittel und Gebrauchsgüter für die deutschen Soldaten zu rauben. Vor allem sollten damit der antifaschistische Widerstand und die aktive Partisanenbewegung gebrochen werden, was aber nicht gelang. Die 12.000 deutschen Soldaten auf Kreta wurden ab September 1944 in ein eingezäuntes Gebiet rund um Chania und Souda zurückgezogen, sozusagen in ein selbstgebautes Gefängnis, bis zu ihrer Kapitulation am 9. Mai 1945.

 

Seit 1998 gehören vier der niedergebrannten Dörfer auf Kreta, nämlich Gerakari, Vryses, Anos Meros im Amarital und das Musikerdorf Anogia, zu den Märtyrerorten Griechenlands. Gerakari ist wieder neu aufgebaut worden. Die Reparationen für die Schäden in Griechenland von 1941 bis 1944 wurden von der Pariser Reparationskonferenz der Alliierten 1946 auf 7,1 Milliarden Dollar geschätzt. Das entspräche heute 106,5 Milliarden Dollar. Erhalten hat Griechenland jedoch nur 25 Millionen Dollar bis Ende der 1950er Jahre und von Deutschland 115 Millionen DM bis 1961. 2015 hat die griechische Regierung erneut Reparationszahlungen gefordert, was bisher von deutschen Regierungen abgelehnt wurde.

 

  • Bezahlung der Reparationen an Griechenland durch die deutsche Regierung!
  • Protest und Widerstand gegen die Aufrüstung und Militarisierung Deutschlands!
  • Aufbau einer internationalen Front des aktiven Widerstands gegen die Gefahr eines Dritten Weltkriegs!