Duisburg
Antikriegskundgebung: Besondere Initiative der Frauenorganisationen
Auf Initiative der Montagsdemo und des Internationalistischen Bündnis fand am 23.6. in Duisburg eine Protestkundgebung gegen den völkerrechtswidrigen Angriff der USA auf den Iran statt. Auch wenn es mit 30 - 40 festen Teilnehmern und Teilnehmerinnen noch keine breite Beteiligung gab: bedeutend war, dass in kurzer Zeit Vertreter verschiedenster Organisationen und Bewegungen zusammenkamen.
Sie waren einig: in dieser brandgefährlichen Situation ist aktiver Widerstand gegen Kriegstreiber und die Gefahr eines Dritten Weltkriegs das Gebot der Stunde! Beteiligt waren die Jugendverbände Young Struggle und REBELL, Vertreterinnen der Frauenorganisationen Courage, Zora, Yeni Kadin, Duisburger Montagsdemo und die Migrantenorganisation ATIF, aktive GewerkschafterInnen aus Verdi und IG Metall, MLPD, Kumpel für AUF und Umweltgewerkschaft, viele mit ihren Fahnen.
Zum Auftakt stellte die Moderation heraus: Es ist eine Situation, die wir seit dem Zweiten Weltkrieg nicht hatten. Drei imperialistische Länder prallen aufeinander und kämpfen um die Vorherrschaft in der Region. Der US-Imperialismus als Hauptkriegstreiber weltweit; Israel, das mit dem Völkermord in Gaza seine Großisrael-Pläne verfolgt und der Iran, der eng mit den neuimperialistischen Ländern China und Russland verbunden ist. Nicht zufällig haben alle drei Länder faschistische Regierungen und betreiben massive Unterdrückung auch im eigenen Land. Wir dürfen uns in diesem Krieg auf keine dieser Seiten ziehen lassen: unser Kurs ist aktiver Widerstand gegen alle Kriegstreiber, für eine weltumspannende Friedensbewegung!
Die Vertreter der verschiedenen Organisationen und Bewegungen brachten auch jeweils besondere Aspekte ein: die Umweltgewerkschaft die drohende atomare Katastrophe durch die Bombardierung der Atomanlagen, ATIF die Solidarität mit dem palästinensischen Befreiungskampf, die Jugendverbände den Kampf gegen Wehrpflicht und Militarisierung. Die Bundesregierung wurde kritisiert für ihre aktive Unterstützung des Kriegskurs, insbesondere die Denkweise von Kanzler Merz, man müsse dankbar sein für die Drecksarbeit die die israelische Regierung für uns macht. Dankbar für Völkermord und Vertreibung? - Nicht mit uns! MLPD, Young Struggle und REBELL brachten ein, dass der Imperialismus als Ursache der Kriege gestürzt, weltweit der Sozialismus als Friedensordnung erkämpft werden muss. „Sozialismus oder Barbarei!“, erinnerte eine Rednerin an das Wort von Rosa Luxemburg.
Besonders bewegend war die Initiative der Frauenorganisationen, gemeinsam die Frauen nach vorne zu holen. Jede brachte ein, was sie heute bewegt. Eine ältere Passantin reihte sich ein. Sie stellte sich als gläubige Christin vor, die empört ist über den Krieg. Sie appellierte an die Jugend, dies nie mehr zuzulassen. Und sie appellierte an alle Christen: Jetzt ist nicht die Zeit, die Füße still zu halten, sondern zu protestieren und Widerstand zu leisten!
Also ein wirklicher Auftakt mit dieser Kundgebung, für eine Bewegung gegen den Krieg „von Religion bis Revolution“! Mit der Strophe des Antikriegslieds von Hannes Wader endete die Kundgebung: „Doch es finden sich mehr und mehr Menschen bereit, diesen Krieg zu verhindern – es ist an der Zeit!“