Palästinasolidarität
Wir auf dem Soli-Straßenfest in Artá
Zurzeit machen wir zusammen mit Genossinnen und Genossen und Freundinnen und Freunden aus Gelsenkirchen gemeinsam Urlaub auf Mallorca.
So wie es für People-to-People-Gruppenreisen typisch ist, verbinden auch wir unseren Urlaub damit, uns mit der Bevölkerung auf Mallorca - ob Einheimische, Migranten oder Flüchtlinge - zu verbinden. Zufällig stoßen wir auf ein Plakat, dass am vergangenen Samstag in Artá ein großes Straßenfest ist. In diesem, wie auch schon im letzten Jahr, stand und steht das selbstorganisierte jährliche Straßenfest im Zeichen der Solidarität mit Palästina. Wir überlegen uns, was wir dazu beitragen können.
Ein paar von uns üben „Gaza tonight“ ein. Monika Gärtner-Engel, die Hauptkoordinatorin der ICOR und Initiatorin des Solidarpakts mit Al-Awda bereitet eine kurze Ansprache vor. Mit dem kostenlosen Übersetzungsprogramm DeepL übersetzen wir sie auf Spanisch. Vor Beginn stellen wir uns den Veranstaltern vor und fragen, ob wir den Solidarpakt der ICOR mit der Al-Awda Health Association vorstellen und das Lied singen können. Sie freuen sich über unser Angebot und nehmen uns direkt ins Programm auf.
Vor uns gibt es viele schöne Tanzdarbietungen. Von der Bühne prangt eine große Palästina-Fahne. Alle Teilnehmer des Festes fühlen sich verbunden mit den Menschen in Palästina; der Erlös des Essensverkaufs geht in humanitäre Hilfsprojekte in Gaza. Wir sind gespannt, wie die Leute unseren Beitrag aufnehmen. Wir beginnen mit der Rede von Monika Gärtner-Engel: „Wir beglückwünschen euch herzlich zu dieser Veranstaltung! Wir sind Touristen aus Deutschland. Unsere Regierung ist mitschuldig an dem Genozid in Gaza, gerade deshalb organisieren wir selbst in Deutschland die Solidarität unter dem Motto: Free Palestine!!! …“.
Gerade in den ersten Reihen hören viele zu, zeigen uns "Daumen hoch" oder zücken ihre Handys zum Filmen. Zwischenapplaus gibt es bei der Stelle, dass wir bereits 230.000 Euro auf der Straße gesammelt haben und sobald Frieden ist, mit Brigaden nach Gaza gehen werden. „Schluss mit den Waffenlieferungen nach Israel! Gaza soll leben! Al-Awda soll wieder aufgebaut werden! Es leben die Hafenarbeiter von Marseille und Piräus, die die Verschiffung von Waffen boykottiert haben!“ Danach singen wir „Gaza Tonight“. Mit „Viva la solidaridad internaciónal“-Rufen verabschieden wir uns von der Bühne.
Eine Frau kommt später zu unserem Tisch, bedankt sich für unser Engagement und fragt, wie sie etwas spenden kann. Mit den Worten „no mucho“ (nicht viel) zieht sie einen 50-Euro-Schein aus ihrem Geldbeutel. Auch einzelne andere kommen später nochmal auf uns zu.
Bemerkenswert ist die Organisierung der Verpflegung. Sehr viele Initiativen, Familien oder migrantische Communitys haben kleine Portionen von Essen vorbereitet – vom mallorquinischen Mandelkuchen, über baskisch zubereiteten Fisch, kolumbianische Fleischspieße, italienische Pizza, englische Pastete. Für 10 Euro bekommt man ein Ticket mit sechs Coupons, die man an allen Ständen für verschiedene Köstlichkeiten einlösen kann. Wir alle freuen uns sehr über diesen Abend der internationalen Solidarität.