Palma/Mallorca
Urlaubsgruppe aus Gelsenkirchen beteiligt sich an Demo auf Mallorca
Am 15. Juni demonstrierten etwa 20.000 Menschen in Palma/Mallorca gegen die Auswirkungen des Massentourismus. Das Bündnis „Menys turisme, més vida“ (Weniger Tourismus, mehr Leben), ein Zusammenschluss von 60 Organisationen, hat diese organisiert.
Sie fordern bezahlbaren Wohnraum, höhere Löhne und wenden sich gegen die Folgen der Klimakrise. Damit zeigen die Demonstranten ihren Unmut über die Folgen, die sich sowohl ökologisch als auch sozial äußern. 2024 besuchten ca. 18 Millionen Menschen die Insel, das ist das 58-fache gegenüber 1959. Schäden sind schon heute sichtbar: so ein Verlust von 50% der Strandfläche, verursacht durch den Meeresspiegelanstieg als Folge der globalen Umweltkatastrophe, die mechanische Entfernung von Posidonia- Seegras, das den Strand stabil hält und der Druck von Millionen von Badegästen.
Dabei ist der Tourismus mit 45% des Bruttoinlandsprodukts die wichtigste Einnahmequelle für Mallorca. Die Menschen aus Mallorca sind für den Tourismus, allerdings wehren sie sich gegen diese massenhafte Überflutung, vor allem durch das Maximalprofitstreben der großen Konzerne wie AirBnN oder TUI. Die Bevölkerung ist um 400.000 Menschen, vor allem durch „Residenten“ (Auswanderer) angewachsen. Unbezahlbare Mieten sind die Folge sowie Wohnungsnot. Die Einheimischen finden kaum noch Wohnungen.
Unsere Urlaubsgruppe aus Gelsenkirchen hat sich daran beteiligt. Auf Schildern schrieben wir „Nein zum Tourismus mit Profitstreben“ und „Solidarität von deutschen Touristen“. Mit einem großen Teil der Demo schlossen wir uns zusammen. Es war jedoch auch sehr polarisiert, so rief ein kleiner Teil des Demonstrationszuges auch Parolen wie „Touristen gleich Terroristen“ oder umzingelten am Abschluss der Demo ein Eiscafé, wo sie die anwesenden Gäste verbal angegriffen.
Wir haben einige Gespräche geführt und gemeinsame Fotos gemacht. Als Urlaubsgruppe zogen wir ein positives Fazit von dem Tag. Internationale Solidarität in Wort und Tat und ein gemeinsamer Kampf um Urlaub in Einheit von Mensch und Natur.