Trumps US-Militärparade

Trumps US-Militärparade

Verräterische Details eines großen Fehlschlags

Militärparaden sind in imperialistischen Ländern ein Fest des Militarismus. Aber obwohl sie in dieser Weise obszön sind, verraten sie eine Menge über diejenigen, die sie veranstalten. Es lohnt sich von daher ein Blick auf Details der Parade zum 250. Jubiläum der US Army, das der faschistische Präsident Donald J. Trump auch zu seiner eigenen Geburtstagsfeier machte.

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Verräterische Details eines großen Fehlschlags
Das Schauspiel offenbarte mehr, als sich sein Initiator vermutlich gewünscht hatte. (Bild: gemeinfrei)

Eine Randbemerkung vorweg: Militärparaden sind in den USA nichts derart Ungewöhnliches, aber sie sind in der Regel eher lokale Veranstaltungen. Als Ausdruck der Macht der Zentralregierung hat es sie aber lange nicht mehr gegeben.

Die Tribüne

Auf der Tribüne waren Trump und seine Entourage zu bewundern - und zwar hinter Panzerglas, denn ganz so sicher fühlt sich Trump bei dem Gedanken an die Nähe der Massen wohl nicht mehr (auch wenn die, wie schon erwähnt, zum größten Teil woanders waren). Ansonsten waren die Tribüne und die auf ihr zu bewundernde Schau geradezu eine ungewollte Satire auf den Kommerz.

Die Bedeutung einer Farbe

Besondere Beachtung genießt von jeher das vorgeführte militärische Gerät bei einer solchen Parade. Insbesondere in früheren Zeiten war dies oft die einzige Gelegenheit für internationale Beobachter einen näheren Blick auf das Gerät fremder Nationen zu erhaschen - hier marschierten nun neben in alten Kolonialuniformen gekleideten Soldaten (des historischen Bezugs halber) auch Roboter und Drohnen mit.

 

Das aber war für den etwas geübteren Beobachter aber nicht so auffällig, wie die Farbe der Fahrzeuge: Alle waren grün lackiert. Über Jahrzehnte war der Standard-Anstrich der US-Kampffahrzeuge aber "tan" (hellbraun), weil ihr Operationsschwerpunkt in den Trockenzonen lag. Und tatsächlich: Schon 2022 - noch unter Präsident Biden - erhielten die US-Streitkräfte den Befehl, alle Fahrzeuge umzulackieren, und zwar schnell. Das war das letzte Mal 2001 passiert, und damals von grün zu hellbraun. Unmittelbar vor dem Beginn der US-imperialistischen Interventionskriege im Nahen Osten, Afghanistan und Afrika. Eine offizielle Erklärung der Armee gibt es scheinbar seit 2022 nicht, aber vielen ehemaligen und gegenwärtigen US-Militärangehörigen macht das Sorgen. Die San Antonio Express-News¹ berichteten 2022 über die in aller Eile durchgeführte Umlackierung in Fort Hood und kommentierte, "dass die neuen Lackierungen Teil der Abkehr des Pentagons von der Aufstandsbekämpfung und der Rückkehr zu dem sind, was einige als 'Großmachtkonflikte' bezeichnen, in die China und Russland verwickelt sein könnten."

 

"Wenn es sich für diejenigen, die ein gewisses Alter haben, wie der alte Kalte Krieg anfühlt, dann sollte es das auch", fügte der Bericht hinzu.

Im Kampf um die Denkweise eine Niederlage für die Faschisten

Was vor allen Dingen festzustellen ist: Die Militärparade war für ihre Regisseure in der Außenwirkung eine Niederlage. Zehntausende waren wohl nach Washington gekommen - aber Millionen drängten sich auf den Straßen im ganzen Land, um gegen sie und den mit ihr bewusst verbundenen Führerkult zu protestieren. So wurde aus dem Versuch, Stärke zu demonstrieren, eine Zurschaustellung der Schwäche.

 

"No Kings" ist freilich nicht gerade die aktuellste Forderung, aber sie lehnt an die Gründungsgeschichte der USA an, die auch ein Aufstand gegen den Feudalismus war. Damit einher geht eine recht flache Gleichsetzung des modernen US-Faschismus mit dem anachronistischen britischen Feudal-Imperialismus, aber trotzdem waren die Proteste in weiten Teilen auch antifaschistisch.